pte20111004014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Inneres der Nase verrät Zeitpunkt des Todes

Flimmerhaare bewegen sich noch lange nach dem Ableben weiter


Nase: Riechorgan gibt Aufschluss über Lebenserwartung (Foto: pixelio.de, CFalk)
Nase: Riechorgan gibt Aufschluss über Lebenserwartung (Foto: pixelio.de, CFalk)

Bari (pte014/04.10.2011/10:00) Winzige fingerähnliche Ausbuchtungen, die die Nase auskleiden, pulsieren auch nach dem Eintreten des Todes weiter. Die Bewegung dieser sogenannten Flimmerhaare verlangsamt sich mit einer vorhersagbaren Geschwindigkeit. Aus diesem Grund sollten laut Wissenschaftlern der Universita' degli Studi di Bari http://www.uniba.it Forensiker mit Hilfe dieser Forschungsergebnisse in der Lage sein, den ungefähren Todeszeitpunkt eines Menschen genauer zu bestimmen.

Festzustellen, wann genau ein Mensch gestorben ist, kann für Ermittler zu einer Herausforderung werden. Hinweise liefern die Körpertemperatur oder der Grad der Verwesung. Diese Faktoren können jedoch durch die Temperatur oder einen möglichen Kampf vor dem Tod verändert werden. Das Pulsieren der Flimmerhaare könnte somit ein neues Werkzeug für die Bestimmung des Todeszeitpunktes liefern. Das gilt laut dem Team um Biagio Solarino vor allem dann, wenn der Tod in den letzten 24 Stunden eingetreten ist.

Noch 20 Stunden nach Tod aktiv

Flimmerhaare dienen dazu Schleim, Staub und Bakterien aus der Nase in den Rachen zu befördern. Die Wissenschaftler vermuteten, dass sie sich auch nach dem Tod weiter bewegen. Daher entnahmen sie bei 100 Leichen Proben aus dem Inneren der Nase. Es zeigte sich, dass die Bewegungen bis zu 20 Stunden nach dem Tod anhielten.

Solarino wird die Forschungsergebnisse in dieser Woche in Frankfurt auf dem International Symposium on Advances in Legal Medicine http://conventus.de/index.php?id=isalm2011_home der Öffentlichkeit vorstellen. Die Forscher gehen davon aus, dass die Flimmerhaare wirklich helfen können, den Todeszeitpunkt genauer zu bestimmen, da nicht nur die Bewegung schrittweise abnimmt, sondern sie auch relativ immun gegen Einflüsse aus der Umwelt sind, berichtet NewScienstist.

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