Wissenschaftspreis: Masterarbeit zu neuestem Fernwärme-System
Würdigungspreis des Wissenschaftsministeriums für Absolvent der Hochschule Burgenland
Pinkafeld (pts010/16.12.2025/10:00)
Andreas Loschy, Absolvent der Hochschule Burgenland, erhielt den Würdigungspreis des Wissenschaftsministeriums für seine ausgezeichnete Masterarbeit über ein Wärme- und Kältenetz der nächsten Generation, das auf dezentralen Wärmepumpen basiert und vollständig ohne fossile Brennstoffe auskommt.
Jedes Jahr vergibt das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (nun Frauen, Wissenschaft und Forschung) Würdigungspreise für die besten Diplom- und Masterabschlüsse des Landes. 15 Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften werden prämiert. Eine der mit 3.000 Euro dotierten Auszeichnungen ging diesmal an Andreas Loschy, Absolvent des Masterstudiengangs Nachhaltige Energiesysteme der Hochschule Burgenland in Pinkafeld.
Zur Einordnung: An Österreichs Hochschulen gibt es insgesamt rund 16.000 Studienabschlüsse jährlich. 55 Absolventinnen und Absolventen werden mit dem Staatspreis ausgezeichnet. Nur 15 davon kommen aus Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften – und einer davon in diesem Jahr von der Hochschule Burgenland. Zusätzlich zur ausgezeichnet benoteten Abschlussarbeit muss auch das gesamte Studium mit Bestnoten absolviert worden sein.
Zum Preisträger: Andreas Loschy, geboren 1997, lebt in Markt Allhau im Burgenland. Er besuchte die HTL Pinkafeld und absolvierte anschließend das Bachelorstudium Gebäudetechnik und Gebäudeautomation und danach das Masterstudium Nachhaltige Energiesysteme an der Hochschule Burgenland am Standort Pinkafeld. Beide Studien schloss er mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Beruflich ist er als Gebäudetechniker und Projektleiter für Energy Design bei Woschitz Engineering ZT GmbH tätig und beschäftigt sich dort mit ganzheitlichen Energiekonzepten, durch die meist öffentliche Bauten von fossilen auf nachhaltige Energiesysteme umgestellt werden können.
Zur ausgezeichneten Arbeit: Im Sinne von Klimaschutz und EU-Regulatorien braucht es schnelle, nachhaltige Lösungen für die Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe. In seiner preisgekrönten Masterarbeit entwickelte Loschy ein praxisorientiertes Entscheidungswerkzeug, das Investoren und vor allem Energieversorgern eine schnelle Einschätzung zur Eignung eines 5GDHC-Netzes ("Wärme- und Kältenetz der nächsten Generation") ermöglicht. Mit nur zwei bis drei Eingabeparametern liefert das "Tool" eine erste, fundierte Beurteilung darüber, ob ein Standort oder eine vorhandene Wärmequelle für den Aufbau eines solchen Niedertemperaturnetzes geeignet ist.
Das Tool funktioniert dabei in zwei Richtungen:
Einerseits können Energieversorger prüfen, ob eine Wärmequelle – und ihr jeweiliges Temperaturniveau – ausreicht, um die gewünschten Effizienzanforderungen für die geplanten Abnehmer zu erfüllen.
Andererseits kann analysiert werden, wie hoch die Erschließungskosten einer Wärmequelle (etwa Geothermie oder auch Abwärme von Supermärkten o.ä.) sowie der Netzaufbau sein dürfen, damit die Gesamtkosten im Vergleich zu dezentralen Einzellösungen, wie etwa Luft/Wasser-Wärmepumpen, wettbewerbsfähig bleiben.
Besonders wertvoll ist das Tool bei neuen Quartiers- oder Gebietsentwicklungen, in denen verschiedene Gebäudetypen – vom Neubau bis zum Altbau – gemeinsam erschlossen werden sollen. Es ist deshalb bewusst für heterogene Gebäudemischungen ausgelegt und ermöglicht eine realistische Ersteinschätzung des technischen und wirtschaftlichen Potenzials. Alle Ergebnisse werden in übersichtlichen, farbcodierten Matrizen dargestellt, sodass eine schnelle Orientierung und eine unmittelbare Grobabschätzung der Machbarkeit möglich sind.
Forschung zum Wärme- und Kältenetz der nächsten Generation
"Ich habe mich für 5GDHC-Netze entschieden, weil sie eine zukunftsorientierte Netzinfrastruktur darstellen, die erneuerbare Wärmequellen ebenso wie vielfältige Abwärmequellen effizient einbindet", erklärt der Studienautor. 5GDHC-Netze ermöglichen eine intelligente Verknüpfung von Wärme, Kälte und Strom (Sektorkopplung), nutzen Synergieeffekte optimal und können Konzepte wie Demand-Side- und Supply-Side-Management integrieren. Damit bauen sie zentral auf modernen Smart-Grid-Ansätzen auf. "Auf diese Weise entstehen deutliche volkswirtschaftliche, ökologische und ökonomische Vorteile. Insgesamt bieten 5GDHC-Netze eine optimale Nutzung erneuerbarer Energien – sowohl wärme- als auch stromseitig – bei einer nahezu verlustfreien Verteilung und sind damit ein zentraler Schlüssel für eine nachhaltige Energiezukunft."
Facts zum Studiengang
Studiengang: Masterstudium - 4 Semester - Technikstudium ergänzt um Aspekte aus Wirtschaft, Recht und Management; Akademischer Grad: Diplomingenieur/in für technisch-wissenschaftliche Berufe - Dipl.-Ing./in; Organisationsform berufsbegleitend: Unterricht am Studienzentrum 10 Wochenenden pro Semester: i.d.R. Freitag 14 bis ca. 21 Uhr und Samstag von 8.30 bis ca. 17.15 Uhr, zusätzlich pro Semester zwei Präsenzblöcke Donnerstag bis Samstag jeweils von 8.30 Uhr bis ca. 19.15 Uhr; Studienplätze: 40; Studienort: 7423 Pinkafeld, Steinamangerstraße 21; Sprache: Deutsch (erforderliches Sprachniveau mind. B2), einzelne Lehrveranstaltungen können in englischer Sprache abgehalten werden (erforderliches Sprachniveau mind. B2); Studiengebühren: keine
Information und Anmeldung unter www.hochschule-burgenland.at.
(Ende)| Aussender: | Hochschule Burgenland |
| Ansprechpartner: | Mag. Christiane Staab |
| Tel.: | +43 57707 3537 |
| E-Mail: | christiane.staab@hochschule-burgenland.at |
| Website: | www.hochschule-burgenland.at |


