pte20200302002 Medien/Kommunikation, Sport/Events

Wilder-Fury: PPV-K.o. wegen illegaler Streams

Vielbeachteter Schwergewichts-Boxkampf hatte womöglich mehr als 30 Mio. Schwarzseher


Kampfgerät: beliebt, aber unbezahlt (Foto: Bogdan Yukhymchuk, unsplash.com)
Kampfgerät: beliebt, aber unbezahlt (Foto: Bogdan Yukhymchuk, unsplash.com)

Ellenville (pte002/02.03.2020/06:05) Im Vorfeld war Deontay Wilder gegen Tyson Fury einer der meistbeachteten Schwergewichts-Boxkämpfe der jüngeren Vergangenheit, dennoch soll es weniger als eine Mio. Pay-per-View-Seher (PPV) gegeben haben. Dafür dürften illegale Streams maßgeblich verantwortlich gewesen sein. Denn zehn bis 20 Mio. Schwarzseher haben den Fight nach Zahlen der Anti-Piraterie-Plattform VFT Solutions http://vft-solutions.com auf sozialen Medien verfolgt. Dazu kamen knapp zehn Mio. Video-on-Demand-Nutzer. Box-Promotoren müssten mehr tun, um all diese potenziellen Kunden wirklich zu erreichen.

Quoten gehen k.o.

Beim WBC-Titelkampf http://wbcboxing.com am 22. Februar ist nicht nur Wilder in der 7. Runde technisch k.o. gegangen, auch die PPV-Einschaltquote ging auf die Bretter. Insgesamt gab es trotzdem nur 800.000 bis 850.000 PPV-Käufe, berichtet "Yahoo Sports". Das sei ein Viertel weniger als zur Kostendeckung erforderlich. Dabei war das Publikumsinteresse offenbar hoch. "Millionen Menschen sagen selbst: 'Hey, wir wollen den Kampf sehen'", meint VFT-Solutions-CEO Wayne Lonstein. Dafür sprechen die Pirateriezahlen, die auf bis zu 30 Mio. Schwarzseher auf Facebook, Twitter und anderen Plattformen hindeuten.

Lonstein zufolge sind Sportereignisse wie Boxkämpfe attraktive Ziele für Piraten, da sie relativ kurz ausfallen. Selbst wenn Rechteinhaber es schaffen, einen illegalen Stream in nur 15 Minuten abgedreht zu bekommen, wären das schon mehrere Runden. Dauert der Kampf gegen Piraten länger, ist schnell der eigentliche Fight vorbei. Selbst inklusive Rundenpausen hat beispielsweise Wilder-Fury keine 26 Minuten gedauert. Im Vergleich zum MMA-Ausrichter UFC seien Box-Promotoren zudem schlechter darin, ihr Signal gegen Piraten zu schützen.

Soziale Kaufangebote

Eine mögliche Maßnahme, um den Einnahmenentgang zu lindern, sei Lonstein zufolge, illegalen Streamern einen Fight zum Kauf anzubieten. Das wäre insbesondere auf sozialen Medien möglich, wo Chatten Teil des Seherlebnisses ist. "Wir können Live-Nachrichten in den Chat-Stream einspeisen und bekommen tausende Klicks dorthin, wo wir sie hinhaben wollen. Es ist eine aufstrebende Technologie... aber es gibt da große Chancen", meint der VFT-Solutions-CEO. Aller Unkenrufe zum Trotz sei Boxen nämlich nicht tot - es gäbe nur wesentlich mehr Piraten als zahlende Seher.

(Ende)
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