pte20180917001 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Werbung für Abtreibung erregt die Gemüter

Schnuller statt High-Heels und Lippenstift: Kritik wegen Diskriminierung von Müttern


Werbeposter: Frage sorgt für Kritik (Foto: twitter.com , MichaelWTDavis)
Werbeposter: Frage sorgt für Kritik (Foto: twitter.com , MichaelWTDavis)

Walsall (pte001/17.09.2018/06:00) Die englische Abtreibungsklinik Walsall Healthcare NHS Trust http://walsallhealthcare.nhs.uk hat mit einem Plakat für Aufsehen gesorgt, das für den frühzeitigen Abbruch ungewollter Schwangerschaften wirbt. Es zeigt einen schwarzen High-Heel und daneben einen roten Lippenstift sowie darunter einen Baby-Schnuller - dazu die Frage "Würdest du eine für das andere aufgeben?". Die Netzgemeinde ist empört und hält die Annonce für sexitisch.

"Sexistischer O-Ton"

"Dieses Poster impliziert, dass Mütter diese Dinge aufgeben müssen, um ein Kind zu bekommen. Es spielt keine Rolle, wie du aussiehst, welchen Lippenstift oder welche Schuhe du trägst, wenn du ein Baby hast", kritisiert die Social-Media-Managerin Kirstie Jones, die das Plakat in einem Bus entdeckt hat. "Es ist doch sexistisch so zu denken. Es ist eine veraltete Sichtweise, und das Motiv widerspricht der wichtigen Botschaft, die es auszusenden versucht - das Bewusstsein für den kostenlosen Service", so Jones.

Das Kleingedruckte auf dem Plakat weist den Leser darauf hin, dass dieser bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine Notfall-Pille erhalten kann, mit der eine mögliche Schwangerschaft unterbunden werden soll. Jones und weitere User zeigen sich überrascht darüber, dass es das Poster mit seinem ihrer Meinung nach zweifelhaften Inhalt überhaupt in die Öffentlichkeit geschafft habe. "Sie hatten die Möglichkeit, etwas Humor in diese Kampagne zu bringen und so mit ihrem Publikum zu sprechen - vielleicht mit einem Bild, das einen Ex oder ein One-Night-Stand darstellt. Stattdessen riskieren sie es, Anstoß zu erregen", kritisiert Jones die Klinik.

Klinik rechtfertigt sich

Walsall Healthcare NHS Trust hat sich zwar dafür entschuldigt, dass wegen der Anzeige Bedenken geäußert wurden. Die Verantwortlichen heben jedoch hervor, dass die Kampagne eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Teenager-Schwangerschaften und schlechter sexueller Gesundheit spiele. "Wir möchten uns entschuldigen, wenn diese spezielle Werbung verärgert hat. Die Absicht war, das Bewusstsein für Notfallverhütung und Ratschläge für diejenigen in dieser Altersgruppe zu schärfen, die ungewollte Schwangerschaften vermeiden möchten", so Nicola Wenlock, Gynäkologin bei Walsall Healthcare NHS Trust.

(Ende)
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