pte20230324015 Umwelt/Energie, Technologie/Digitalisierung

Weltraumschrott: Risiko für Kommunikation

Umherfliegende Satelliten und Trümmerteile könnten GPS, Wettervorhersage und Co ausschalten


Weltraummüll als Risiko: über 30.000 inaktive Satelliten und Raketenteile (Foto: impressive.company)
Weltraummüll als Risiko: über 30.000 inaktive Satelliten und Raketenteile (Foto: impressive.company)

Wien (pte015/24.03.2023/10:30)

Der Wiener Digitalisierungsdienstleister Impressive Company will das Bewusstsein junger Volontäre des Freiwilligen Umweltjahres für die Problematik des Weltraumschrotts schärfen. Im Rahmen eines Seminars informiert CEO Nikodemus Wagner über die Risiken durch umherfliegenden Müll im Orbit für Verkehr, Kommunikation und Infrastruktur. "Der Weltraum sollte als gemeinsame und auch endliche Ressource betrachtet werden. Allein im erdnahen Orbit befinden sich neben 7.200 aktiven auch über 30.000 inaktive Satelliten und Raketenteile", so Wagner im pressetext-Gespräch.

Worst Case Kessler-Syndrom

Wagners Zahlen sind konservativ geschätzt. Denn die European Space Agency (ESA) geht zurzeit von über einer Mio. Trümmer aus, die aufgrund ihrer Größe kaum messbar sind. Dadurch ergebe sich ein stetig steigendes Risiko für Kollisionen - was im schlimmsten Fall eine Kaskade auslösen kann. "Tritt dieses sogenannte Kessler-Syndrom ein, wären sämtliche aktive Satelliten betroffen. Das hätte gravierende Folgen für alle satellitengestützten Dienste wie etwa GPS, die Wettervorhersage und Satellitenkommunikation", warnt Wagner.

Um dieses Problem langfristig zu managen, brauche es viele neue Ansätze. "Die Impressive Company arbeitet in Kooperation mit der Space Analyses GmbH im Auftrag der ESA an einem Analyse-Tool für Weltraumschrott. So lassen sich Risikobereiche identifizieren und langfristige Trends aufzeigen. Die Teilnehmer des Freiwilligen Umweltjahres können beim Seminar somit auch praktische Maßnahmen aus erster Hand erfahren und den österreichischen Beitrag zur 'Space Sustainability' kennenlernen", so Wagner.

Low-Budget-Nachhaltigkeit

Unterdessen haben Ingenieurstudenten der Brown University mit "SBUDNIC" einen neuen Satelliten gebaut, der Weltraummüll reduziert und dabei mit 48 Energizer-AA-Batterien und einem 20-Dollar-Mikroprozessor auskommt. Vor etwa zehn Monaten schickten sie ihn an Bord der SpaceX-Rakete von Tesla-Gründer Elon Musk ins Weltall. Der Satellit besteht nur aus Materialien, die in den meisten Baumarkten erhältlich sind und ist somit besonders nachhaltig, wie pressetext berichtete.



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