ptp20150513023 Bildung/Karriere, Forschung/Entwicklung

Vortrag am 18.5. in Wien: Zum Poltergeist-Phänomen am Fall Christina Bruso

Univ.-Prof. h.c. Dr. habil. Peter Dinzelbacher widmet sich mittelalterlicher Spukgeschichte


Wien (ptp023/13.05.2015/12:00) Ein Vortrag von Univ.-Prof. h.c. Dr. habil. Peter Dinzelbacher aus Salzburg befasst sich am 18. Mai im NIG der Universität Wien mit dem Fall von Christina Bruso, einer seliggesprochenen Mystikerin und einem Poltergeistphänomen aus dem 13. Jahrhundert und dessen Interpretation. Auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Parapsychologie und Grenzbereiche der Wissenschaften http://parapsychologie.ac.at/ geht Dinzelbacher der Geschichte aus dem Mittelalter auf den Grund.

Hintergründe zum Thema

Seit Jahrhunderten werden - in stets gleichförmiger Art - merkwürdige, vordergründig unerklärliche Erscheinungen beobachtet und berichtet, die an einen Ort oder an eine Person geheftet zu sein scheinen und in der erratischen Art ihres Auftretens ein wissenschaftliches Skandalon darstellen, das es "auszublenden" gilt, während diese Phänomene gleichzeitig von der Regenbogenpresse begierig aufgenommen werden und auch Material für Filme des Horror-Genres liefern. Die Beschäftigung mit diesen Erscheinungen wird dadurch erschwert, daß sie vielfach mit "Nachahmungstaten" - Unfug und Lausbubenstreichen - durchsetzt sind, was Wasser auf die Mühlen der "Skeptiker" ist. Statt der volkstümlichen Wörter "Spuk" oder "Poltergeist" verwendet man im wissenschaftlichen Diskurs gerne die Abkürzung RSPK (für Recurrent Spontaneous PsychoKinesis, also wiederholte spontane Psychokinese).

In diesem Vortrag wird als Gegenstück zu Spukfällen in unserer Gegenwart ein historischer Fall dargestellt: sowohl die berichteten Phänomene wie auch deren zeitgenössische Interpretation.

Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, eben Christina Bruso, die im 13. Jahrhundert in Norddeutschland lebte und wegen der aufregenden "übersinnlichen" das heißt paranormalen Phänomene, deren Opfer sie war oder die sie verursachte, den einen Zeitgenossen als Heilige erschien, den anderen als Besessene. Die für ihre Zeit ungewöhnlich gut überlieferten Ereignisse entsprechen vielfach jenen parapsychischen, die in der Neuzeit oft beschrieben wurden, aber bei ihrer Interpretation gingen die Zeitgenossen - wie sie selbst - von völlig anderen Erklärungsmodellen aus.

Zur Person des Vortragenden:
Univ.Prof. h.c. Dr. habil. Peter Dinzelbacher ist Mediävist und Gründer der Zeitschrift "Mediaevistik. Internationale Zeitschrift für interdisziplinäre Mittelalterforschung". Von seinem Fach sowie von seinem interdisziplinären Ansatz her liegt es nahe, daß er uns einen mittelalterlichen Fall vorstellt, nämlich die Poltergeistphänomene rund um eine Begine in der Umgegend von Köln. Dinzelbacher ist Autor zahlreicher Publikationen, darunter die Bände "Europa im Hochmittelalter", "Sachwörterbuch der Mediävistik", "Angst im Mittelalter", "Deutsche und niederländische Mystik des Mittelalters", "Lebenswelten des Mittelalters", "Weltuntergangsphantasien und ihre Funktion in der europäischen Geschichte" sowie von Aufsätzen in wissenschaftlichen Zeitschriften und Herausgeber einschlägiger Buchreihen. http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Dinzelbacher

Eckdaten zum Vortrag:
Univ.-Prof. h.c. Dr. habil. Peter Dinzelbacher: "Der Fall Christina Bruso - Ein Poltergeistphänomen im 13. Jahrhundert und seine Interpretation", Vortrag auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Parapsychologie und Grenzbereiche der Wissenschaften
Zeit: Montag, 18. Mai 2015, Beginn: 20.15 Uhr (pünktlich)
Ort: Neues Institutsgebäude der Universität Wien (NIG), Universitätsstraße 7, 1010 Wien; Hörsaal II (Parterre)
Eintritt: für Studierende (bis 27 J.) und Schüler/Studenten sowie für die Mitglieder der veranstaltenden Gesellschaft gratis, Spesenbeitrag für Gäste 7 Euro.

Veranstalter:
Österreichische Gesellschaft für Parapsychologie und Grenzbereiche der Wissenschaften
Mail-Kontakt: office@parapsychologie.ac.at
Web: http://parapsychologie.ac.at

(Ende)
Aussender: VWGÖ - Verband Wissenschaftlicher Gesellschaften Österreichs
Ansprechpartner: Michaela Pinkawa
Tel.: +431 40160 31103
E-Mail: office@vwgoe.at
Website: www.vwgoe.at
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