pte20190726001 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Vietnam startet nationalen Facebook-Rivalen

Social-Media-App "Gapo" könnte Marktführer Facebook mittelfristig Millionen Mitglieder kosten


Facebook-Rivale
Facebook-Rivale "Gapo": bereits erhältlich im App Store (Foto: apps.apple.com)

Hanoi (pte001/26.07.2019/06:00) In Vietnam hat eine neue Social-Media-App namens "Gapo" http://apple.co/2OgRuiG gestartet. Nachdem der kommunistisch geführte Staat 2018 strenge Gesetze für Google, YouTube und Co erlassen hat, gehen Experten davon aus, dass viele der derzeit 53 Mio. vietnamesischen Facebook-Mitglieder ins Lager der neuen nationalen Online-Plattform wechseln werden. Diese kämpfte aufgrund des riesigen User-Andrangs schon Stunden nach ihrem Start mit technischen Problemen.

Rund 20 Mio. Nutzer bis 2021

"Unsere Aufgabe ist es nicht, mit anderen sozialen Online-Netzwerken in Konkurrenz zu treten. Wir wollen unsere Nutzer stattdessen dazu ermutigen, mehrere Social-Media-Seiten gleichzeitig zu verwenden", zitiert "TechXplore" Duong Vi Khoa, Leiter und Mitgründer von Gapo. Für viele Experten ist es allerdings offensichtlich, dass es in Bezug auf die Inhalte und Funktionen der neuen Seite durchaus viele Parallelen zu Portalen wie Facebook gibt. Auch die lokale Vermarktung der vietnamesischen App erinnert stark an das US-Vorbild, so das Urteil der Experten.

Laut staatlichen Medien hat der Mutterkonzern von Gapo, die Risiko-Investmentgesellschaft G Capital, unlängst 21 Mio. Dollar (rund 18,85 Mio. Euro) an Fördergeldern für die Entwicklung und Marktetablierung der neuen App springen lassen. Das erklärte Ziel ist es, bis zum Jahr 2021 insgesamt 20 Mio. registrierte User zu erreichen.

Bürger sollen nationale Services nutzen

Vietnam ist aus Sicht von Internetkonzernen wie Facebook ein äußerst wichtiger, aber auch schwieriger Markt. Der Grund liegt unter anderem in der speziellen gesellschaftlichen Struktur des Landes: mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist unter 30 Jahre alt. Die kommunistische Regierung versucht allerdings immer wieder, ausländische Konzerne stärker zu regulieren und die eigenen Bürger damit dazu zu bewegen, sich auf die Nutzung heimischer Web-Services zu beschränken, die sich einer umfassenden staatlichen Kontrolle unterwerfen müssen. Schon 2012 wurde etwa die App "Zalo" an den Start gebracht, die als nationale Alternative zu "WhatsApp" zu verstehen ist.

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