pte20230920002 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

UV-Handgerät erkennt geschmuggelte Drogen

Sämtliche britische Gefängnisse sollen dank Innovation der University of Bath "sauber" werden


Gerät: Rote LEDs signalisieren Drogenschmuggel (Foto: Nicolas Delves-Broughton, bath.ac.uk)
Gerät: Rote LEDs signalisieren Drogenschmuggel (Foto: Nicolas Delves-Broughton, bath.ac.uk)

Bath (pte002/20.09.2023/06:05)

Forscher der University of Bath haben ein tragbares Gerät entwickelt, das versteckte Drogen im Handumdrehen aufspürt. Es weist das synthetische Cannabinoid Spice nach. Die psychoaktive Substanz wird hauptsächlich in Gefängnissen und Obdachlosenunterkünften in Großbritannien verwendet. Die Droge verursacht oft schwere Nebenwirkungen, darunter Psychosen, Schlag- sowie Krampfanfälle und kann auch tödlich wirken.

Konsum mithilfe von Vape Pens

"Normalerweise gelangt Spice in Papier in die Gefängnisse. Sobald es drinnen ist, wird es in kleine Papierschnipsel zerrissen und dann verkauft. Sie werden zerknüllt, in einen Vape Pen gesteckt und geraucht", so Christopher Pudney, Lebenswissenschaftler der Hochschule. Ein Vape Pen enthält eine Batterie, die die Flüssigkeit in einer Kartusche verdampft. Mit den Papierschnipseln lässt sich eine spicehaltige Flüssigkeit herstellen.

Bisher lässt sich imprägniertes Papier nur durch zeitaufwendige Laboruntersuchungen erkennen, sodass die meisten Lieferungen unentdeckt bleiben. Das neue Gerät bestrahlt das verdächtige Papier mit UV-Licht. Dieses regt sogenannte Fluorophore in der Droge an, sodass sie ihrerseits leuchten. Dieses Signal, das umso stärker ist, je höher die Spice-Konzentration ausfällt, empfängt ein Fotosensor. Dieser steuert einen Ring aus Leuchtdioden, die in die Oberseite des Geräts eingelassen sind. Je mehr davon rot aufleuchten, desto mehr Drogen sind im Papier oder Stoff enthalten.

Bibliothek mit 400 Lichtmustern

Das Signal ist laut den Entwicklern nicht leicht zu identifizieren, weil auch das Material, das mit Spice getränkt ist, phosphoresziert. Um dennoch Sicherheit zu schaffen haben die Forscher eine Bibliothek mit 400 Mustern angelegt, die unterschiedliche Substrate berücksichtigen. Das Gerät in seiner jetzigen Form kann Spice mit einer Trefferquote von 95 Prozent identifizieren. Pudney glaubt, dass er es auch für andere gefährliche synthetische Drogen wie Benzodiazepine und Opioide sensibilisieren kann. Das Gerät soll innerhalb der nächsten Monate in allen britischen Gefängnissen eingesetzt werden.

(Ende)
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