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USA: Uni-Abschluss kein "großer Gleichmacher“

Studienkredite stehen Aufstieg von Kindern aus einkommensschwachen Familien im Weg


Teure Sache: Studienabschluss in den USA (Foto: QuinceCreative, pixabay.com)
Teure Sache: Studienabschluss in den USA (Foto: QuinceCreative, pixabay.com)

Portland (pte004/09.02.2022/06:15)

Ein Studienabschluss ist nicht der "große Gleichmacher", als der er in den USA gern gehandelt wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Portland State University https://pdx.edu . Denn steigende Studiengebühren und die daraus resultierenden Schulden stehen dem wirtschaftlichen Aufstieg von Absolventen aus einkommensschwachen Familien im Weg. Ein einmaliger Erlass der Studienkredite, wie er derzeit in den USA diskutiert wird, wäre demnach keine nachhaltige Lösung des Problems.

Von wegen Gleichmacher

Als "great equalizer", also "großer Gleichmacher", wird Bildung und speziell der College-Abschluss in den USA gern gehandelt. Doch in der Praxis klappt das nicht recht, wie der Soziologe Byeongdon Oh mit der aktuellen Studie zeigt. Denn Absolventen aus einkommensschwächeren und geringer gebildeten Familien haben im Schnitt höhere Studienkredite abzuzahlen. Das wiederum kann leicht Geldanlagen, dem Erwerb von Wohneigentum und insgesamt dem Vermögensaufbau dieser College-Absolventen im Wege stehen.

Ein Erlass von Studienkrediten würde wohl tatsächlich eher Absolveten aus ärmeren Verhältnissen helfen. Denn der Studie zufolge ist auch die gleiche Schuldensumme für sie letztlich ein größeres Hindernis. Doch wäre das nur keine langfristige Lösung. "Wenngleich wir einen einmaligen Erlass sehen könnten, werden künftige Generationen immer noch aufs College gehen, und angesichts steigender Studiengebühren müssten sie mehr Kredite nehmen als frühere Generationen und die Ungleichheiten werden immer wieder auftreten", erklärt Oh. "Die grundlegende Lösung wäre, den Studenten aus einkommensschwächeren Familien zugänglichere finanzielle Unterstützung zu bieten."

Heißes Thema

Die Frage des Erlasses von Studienkrediten ist in den USA derzeit ein großes Thema. Joe Biden hatte im Wahlkampf zumindest 10.000 Dollar Schuldenerlass pro Person in Aussicht gestellt. Dass das noch nicht passiert ist, kritisieren vor allem junge Linke. Doch weder der Präsident noch der Kongress scheinen der Frage wirklich Priorität zu geben. Das mag auch wahltaktische Gründe haben. "Forbes" betont, dass rund 80 Prozent der erwachsenen Amerikaner keinen Hochschulabschluss haben. Daher könnte eine als schlecht durchdachte Umverteilung wahrgenommene Maßnahme auch Wähler den Republikanern in die Arme treiben.

(Ende)
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