pte20230209001 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

US-Bürger haben null Ahnung von Datenschutz

56 Prozent wissen laut neuer ASC-Untersuchung nicht, was "Privacy Policy" bedeutet und bewirkt


Privatsphäre: Viele US-Bürger haben diesbezüglich aufgegeben (Foto: unsplash.com, Tim Mossholder)
Privatsphäre: Viele US-Bürger haben diesbezüglich aufgegeben (Foto: unsplash.com, Tim Mossholder)

Philadelphia (pte001/09.02.2023/06:00)

Die Mehrheit der US-Bürger hat keine Ahnung, was Unternehmen mit all ihren im Internet verstreuten Daten anstellen und fühlt sich machtlos, wenn es darum geht, die eigene Privatsphäre zu schützen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der Annenberg School for Communication (ASC) an der University of Pennsylvania, für die 2.000 Personen zum Thema Datenschutz befragt worden sind. 56 Prozent wissen nicht, was Datenschutzbestimmungen sind und glauben fälschlicherweise, dass eine Weitergabe von Infos an Dritte nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt ist.

"Werber wissen sehr viel über uns"

"Haben Sie schon jemals im Internet nach etwas gesucht und sich anschließend gewundert, dass Ihnen danach genau dazu passende Werbeanzeigen präsentiert werden? Werbetreibende wissen sehr viel über uns und die Art und Weise, wie sie diese Infos sammeln, das gibt uns ein ungutes Gefühl", heißt es in der ASC-Studie. Im Zuge dieser Untersuchung habe man nicht nur erfassen wollen, was die Bürger über Datenschutz und Online-Werberegeln wissen, sondern auch, was Unternehmen ihrer Meinung nach dürfen sollten und was nicht.

"Die große Mehrheit der Amerikaner versteht die Grundlagen des Online-Marketings und die entsprechenden Datenschutzregeln nicht", sagt Joseph Turow von der ASC. So wissen etwa 56 Prozent der Bürger nicht, was eine "Privacy Policy" ist und glauben, diese verbiete es Unternehmen, ihre Daten ohne ausdrückliche Zustimmung weiterzugeben. "Außerdem glauben die Leute nicht, dass sie in der Lage sind, ihre Privatsphäre zu schützen - auch, wenn sie das wollen", betont der Wissenschaftler.

Schon 74 Prozent haben aufgegeben

Um die Bevölkerung in Hinblick auf ihr Datenschutzwissen zu durchleuchten, haben Turow und sein Team einen speziellen Fragenkatalog entwickelt, der 17 korrekte und falsche Aussagen über Internetpraktiken und -regeln beinhaltet. Rund 77 Prozent der Studienteilnehmer konnten maximal neun der Fragen richtig beantworten. "Nur eine einzige Person von 2.000 Leuten hat es geschafft, beim Test die Bestnote zu erreichen", schildert Turow.

Hinzu kommt, dass die meisten US-Bürger in Bezug auf den Schutz der eigenen Privatsphäre im Netz zunehmend resignieren, wie der Forscher weiter erklärt. Im Jahr 2015 seien es seinen Studien zufolge noch 58 Prozent der Bevölkerung gewesen, die diesbezüglich aufgeben haben. Nun liege dieser Wert schon bei 74 Prozent.

(Ende)
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