pte20221223001 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

Spezial-Hydrogel hat die dreifache Saugkraft

"Wundermaterial" der University of Maryland ideal für OPs, Labore, Wunden und Küchen geeignet


Im Test: Das Aufsaugen von Testblut kann beginnen (Foto: Matter, Choudhary et al.)
Im Test: Das Aufsaugen von Testblut kann beginnen (Foto: Matter, Choudhary et al.)

College Park (pte001/23.12.2022/06:00)

Wissenschaftler der University of Maryland haben ein neuartiges Material mit hervorragenden Absorptionsfähigkeiten entwickelt. Es soll überall dort eingesetzt werden, wo Flüssigkeiten effektiv aufgesaugt werden müssen, etwa in Küchen und OP-Sälen. Das Gel kann etwa dreimal mehr Flüssigkeit aufnehmen als ein Küchentuch. Es saugt auch dickere Flüssigkeiten wie Blut und Sirup auf.

Neues Material ist ein Zwitter

Forschungsleiter Srinivasa Raghavan und sein Team haben sich an die Grenze zwischen den beiden Arten von Materialien vorangetastet, die normalerweise zum Aufsaugen von Flüssigkeiten verwendet werden - nämlich Hydrogele, das sind hochporöse Kunststoffe, sowie Gewebe und Papier. Hydrogele haben ausgezeichnete Absorptionsfähigkeiten. Sie können mehr als das 100-Fache ihres Gewichts an Flüssigkeiten aufnehmen, werden aber beim Trocknen spröde und krümelig.

"Wir haben die Eigenschaften eines Papiertuchs und eines Hydrogels kombiniert", sagt Raghavan. Dazu haben die Experten Essigsäure, Natriumbicarbonat und andere Zutaten in einem Zip-Lock-Beutel vermischt, einem verschließbaren Kunststoffbeutel. Sie interagieren, setzen Kohlenstoffdioxidblasen frei und bilden letztlich ein poröses schaumartiges Material. Mit Glasplatten drückten die Forscher das Material zusammen, sodass es zu einer flachen Platte wurde. Diese bestrahlten sie mit UV-Licht und tauchten es schließlich in einem Mix aus Alkohol und Glycerin. Nach dem Trocknen war es weich und flexibel und ließ sich wie Stoff zurechtschneiden.

Mullbinden nur halb so effektiv

Wird das Blatt auf eine Pfütze verschütteten Wassers gelegt, schwillt es an und saugt mehr als dreimal so viel Flüssigkeit auf wie Stoffe oder Papiertücher. Nimmt man es weg, tropft es nicht, im Gegensatz zu anderen saugfähigen Materialien. Es zeigt auch eine überlegene Leistung beim Aufsaugen dickerer Flüssigkeiten. Innerhalb von 60 Sekunden saugte es fast 40 Milliliter Blut auf. Mullbinden schaffen in dieser Zeit nur wenig mehr als die Hälfte. Raghavan stellt sich vor, dass das Gel in Küchen, wissenschaftlichen Labors und bei OPs eingesetzt und als Wundauflage genutzt werden kann. Und er will das Material weiterentwickeln, sodass es auch Öl schluckt, das bei Unfällen frei wird.



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