pte20250616003 in Forschung

Schmuggler nutzen Drohnen und Social Web

Konsum illegaler Zigaretten nimmt laut neuem Bericht des Wirtschaftsberaters KPMG stark zu


Zigaretten: 40 Mrd. davon werden pro Jahr nicht versteuert (Foto: Silvia, pixabay.com)
Zigaretten: 40 Mrd. davon werden pro Jahr nicht versteuert (Foto: Silvia, pixabay.com)

London/Stamford (pte003/16.06.2025/06:10)

Tabakschmuggler und Schwarzmarkthändler nutzen zunehmend soziale Medien und Drohnen, um Zigaretten an Kunden in Europa zu liefern und Strafverfolgungsbehörden zu umgehen. Das zeigt ein Bericht der Wirtschaftsberatungsgruppe KPMG. Der jährlich erstellte Report, der vom weltweit zweitgrößten Tabakkonzern Philip Morris International in Auftrag gegeben wurde, untersucht den illegalen Vertrieb von Tabakwaren auf dem Kontinent, der den Unternehmen Umsatzeinbußen beschert und die Behörden Steuereinnahmen kostet.

Reaktion auf hohe Steuern

2024 wurden laut KPMG fast 40 Mrd. illegale Zigaretten in 38 europäischen Ländern konsumiert, was zum Teil auf einer Untersuchung von leeren Packungen basiert, die in diesen Ländern gesammelt wurden. Außerdem wurden Angaben von Strafverfolgungsbehörden ausgewertet. Die flexiblen Strategien der Schmuggler haben laut KPMG zu einem Anstieg des illegalen Konsums um 10,8 Prozent gegenüber 2023 beigetragen.

KPMG führt die Zunahme auch auf höhere Steuern und Preise in Märkten wie Frankreich und den Niederlanden zurück, ebenso große Tabakkonzerne. Gesundheitsschützer und Institutionen wie die Weltbank halten diese Behauptungen jedoch für übertrieben und argumentieren, dass hohe Steuern die öffentliche Gesundheit fördern können, indem sie den Tabakkonsum reduzieren und gleichzeitig Einnahmenausfälle für die Länder verhindern.

Drohnen überfliegen Grenzen

Dem Bericht zufolge gehen die illegalen Händler zunehmend dazu über, kleinere Mengen über Billigfluglinien zu schmuggeln. Zudem nutzen sie verstärkt die Bahn und Drohnen und umgehen zunehmend physische Geschäfte, um direkt über soziale Medien an Verbraucher zu verkaufen. Drohnen seien ideal für den Transport über Grenzen, an denen für die Schmuggler die Gefahr besteht, erwischt zu werden. Sie ließen sich an gesicherten, aber unbewachten Grenzabschnitten einsetzen.

Seit 2024 reduzieren die Schmuggler ihre Lagerbestände, um Verluste durch Beschlagnahmungen zu reduzieren, konstatieren die Experten. Tatsächlich fielen den Behörden bei Razzien weit weniger illegale Tabakwaren in die Hände als in früheren Jahren, und das bei einer Ausweitung des Schmuggels.

(Ende)
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