pts20180927044 Politik/Recht, Medizin/Wellness

Prominente Sportler für die Widerspruchslösung

"Sportler für Organspende" schreiben an Bundestags-Abgeordnete: "Tod auf der Warteliste stoppen!"


Frankfurt am Main (pts044/27.09.2018/21:00) In einem offenen Brief haben die "Sportler für Organspende" - mehr als 100 Olympiasieger, Welt- und Europameister - die Mitglieder des deutschen Bundestags aufgefordert, für die sogenannte Widerspruchslösung bei der Organspende einzutreten. "Stoppen Sie den Tod auf der Warteliste!", lautet die Überschrift eines Schreibens, das unter anderem von Franziska van Almsick, Heiner Brand, Timo Boll, Henry Maske, Felix Neureuther, Karl-Heinz Rummenigge, Matthias Steiner, Isabell Werth und Kristina Vogel unterzeichnet worden ist.

Mit dem offenen Brief an die Bundestagsabgeordneten unterstützt der im Jahr 1998 vom früheren Sporthilfe-Chef Hans Wilhelm Gäb (Hofheim, lebertransplantiert) und dem herztransplantierten Leichtathletik-Olympiasieger Hartwig Gauder (Erfurt) gegründete Verein Sportler für Organspende e.V. (VSO) den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für die Einführung der Widerspruchslösung und ein neues Organspende-Gesetz, dessen Umsetzung auch organisatorische Verbesserungen für die Kliniken bedeuten würde.

Derzeit gilt in Deutschland noch die Entscheidungslösung: Nur wer seinen Willen beispielsweise im Organspendeausweis dokumentiert hat, kommt für eine potenzielle Spende in Frage. Auf dieser Basis geht in Deutschland die Zahl der postmortalen Organspenden und damit der lebensrettenden Transplantation seit Jahren zurück. Im vergangenen Jahr haben mit 769 Menschen erstmals weniger als 800 ihre Organe zur Verfügung gestellt.

VSO-Vorstandsmitglied Franziska Liebhardt (Würzburg), lungen- und nierentransplantierte Paralympics-Siegerin im Kugelstoßen von Rio 2016, hat das Schreiben mit initiiert und sagt: "Wir freuen uns sehr, dass Herr Spahn den Mut bewiesen hat, das Thema wirklich anzupacken. Die Widerspruchslösung ist keine Zwangslösung. Die Bürgerinnen und Bürger könnten wie bereits in 18 anderen europäischen Ländern ihre demokratische Freiheit nutzen, entweder Ja oder Nein sagen. Freiheit ist, wenn man widersprechen kann."

In dem offenen Brief der prominenten Sportler heißt es: "Als Abgeordnete sind Sie in der Verantwortung. Sie entscheiden über Leben und Tod von Tausenden. Lassen Sie bitte Ihre kranken Mitbürger nicht weiterhin unnötig sterben!"

Anlage: Der offene Brief der "Sportler für Organspende" an die Mitglieder des deutschen Bundestags.

Hinweis: Für Medienanfragen stehen die VSO-Vorstandsmitglieder Franziska Liebhardt (Telefon 0176-38643841), Hartwig Gauder (0171-5459252) und Hans Wilhelm Gäb (0171-4822700) gerne zur Verfügung.

(Ende)
Aussender: Verein Sportler für Organspende e.V. (VSO)
Ansprechpartner: Oliver Kauer-Berk
Tel.: +49 69 242477-11
E-Mail: okb@okb-redaktion.de
Website: www.vso.de
|