pts20181112012 Medizin/Wellness, Bildung/Karriere

Pathologie: Warnung vor dem Weg zum Mangelfach

Information der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie


Wien (pts012/12.11.2018/09:55) Die Österreichische Gesellschaft für Pathologie warnt: Die Pathologie ist auf dem Weg zu einem Mangelfach. "Trotz der inhaltlich bedeutsamen, enorm positiven fachlichen Entwicklung zeichnet sich leider eine negative personelle Entwicklung hin zum Mangelfach ab", sagt Prim. Univ. Prof. Dr. Martin Klimpfinger (Past-Präsident, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständiges Vorstandsmitglied). Gründe dafür sind Überalterung, eine bevorstehende Pensionswelle und ein genereller Trend zu einem allgemeinen Ärztemangel in Österreich. Dieser Trend werde dadurch verstärkt, dass die drei staatlichen Medizinuniversitäten derzeit für eine weitere medizinische Versorgung auf hohem Niveau nicht ausreichend viele Ärztinnen und Ärzte ausbilden. "Noch sehen wir die Möglichkeit, diesen Entwicklungen entgegenzusteuern, es ist aber höchste Zeit damit zu beginnen", fordert Präsident Univ. Prof. Dr. Gerald Höfler.

Die Klinische Pathologie und Molekularpathologie ist heute ein zentrales diagnostisches Fach, vergleichbar den bildgebenden Verfahren oder der Labormedizin. Ohne ausreichend viele Pathologinnen und Pathologen ist die Aufrechterhaltung eines Spitalsbetriebs, insbesondere der Krebstherapie, nicht mehr gewährleistet.

Die ÖGPath/IAP Austria hat bereits damit begonnen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit einem Maßnahmenpaket den befürchteten Entwicklungen entgegenzusteuern. "Wesentliche Eckpfeiler sind die Etablierung der 'Pathology Future Academy' und das 'Productive-Aging-Programm'", berichtet Prim. Dr. Christa Freibauer (Präsidentin elect). Das "Productive-Aging-Programm" will es Pathologinnen und Pathologen nach ihrem aktiven Berufsleben ermöglichen, auf freiwilliger Basis mit Sonderverträgen auf Zeit weiter zu arbeiten. "Wir beobachten in der Praxis, dass damit zum einen die Personalkapazität für die Aufrechterhaltung der Versorgung aufrechterhalten werden kann. Andererseits können erfahrene Pathologinnen und Pathologen für die fachliche Ausbildung des Nachwuchses gewonnen werden."

"Pathology Future Academy" hat das Ziel, die derzeit in Ausbildung stehenden Pathologinnen und Pathologen intensiv zu fördern, zum Beispiel mittels einer Veranstaltungsreihe und Ausbildungschecks für den Besuch der Jahrestagung der ÖGPath und zahlreicher Seminare.

"Bis vor kurzem haben wir in Österreich noch über eine ausreichende Anzahl von gut ausgebildeten Pathologinnen und Pathologen verfügt", sagt Prof. Klimpfinger. "Was derzeit vielleicht noch als kompensierbare Mangelsituation erscheint, wird in den nächsten Jahren zu einem Versorgungsengpass führen, so man nicht umgehend, umfassend und österreichweit gegenzusteuern beginnt."

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