pte20200520012 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Neues Verfahren macht Lipide im Gehirn sichtbar

Experimente mit Mäusen: Form, Lage sowie Menge von Fettmolekülen werden erkennbar


Gehirnmasse: Lipide werden sichtbar gemacht (Foto: pixelio.de, Frank Vogelskamp)
Gehirnmasse: Lipide werden sichtbar gemacht (Foto: pixelio.de, Frank Vogelskamp)

Urbana (pte012/20.05.2020/10:30) Forscher des Beckmann Institute http://beckman.illinois.edu haben ein neues Verfahren entwickelt, das die spezifische molekulare Form, Lage und Menge von Lipiden in Proben des Gehirngewebes von Ratten bestimmen kann. Dieses Verfahren liefert mehr Informationen als frühere Ansätze.

Wie mit Modelliermasse

Laut Forschungsleiter James R. Eiszner ist das Gehirn wie ein Stück Butter. Die häufigsten Moleküle sind Wasser und Lipide. Unglücklicherweise sei die chemische Komplexität der Lipide nicht vollständig erforscht. Dadurch sei es schwierig, ihre Funktion zu erkennen und wie sie von unterschiedlichen Erkrankungen beeinflusst werden.

Frühere Studien haben die Lipidzusammensetzung in einer Gehirnregion, aber nicht die Lage oder die Menge bestimmt. Die Sweedler Research Group verfeinerte mit dem "Mass Spectroscopy Imaging" ein Verfahren, das alle drei Bereiche misst. "Dieses Verfahren ermöglicht uns bei einer Scheibe eines Rattenhirns die Lage von spezifischen und ungewöhnlichen Lipiden zu finden."

Ceramide werden sichtbar

Die Forscher brachten die Gewebe auf Objektträger auf, die Chemikalien enthielten, die sich in das Gewebe ausbreiten konnten und umgekehrt. Laut Sweedler lässt es sich damit vergleichen, ein Stück Papier mit Tinte zu nehmen, Modellierungsmasse darauf zu geben und das Bild auf der Masse zu sehen. Mittels dieses Verfahrens ließ sich die Verteilung und die Menge an Ceramiden feststellen, die eine wichtige Rolle beim Lernen und Erinnern spielen.

Schmerzmittel und Drogen

Das Verfahren hat jedoch auch Nachteile. Es funktioniert laut Sweedler gut bei bestimmten Arten von Lipiden. "Wir haben jedoch noch nicht nachweisen können, dass es bei den Molekülen des Gehirns funktioniert." Zusätzlich seien auch mehrere Schritte nötig. Die Gehirnprobe müsse vorbereitet werden, was auch für die Oberflächen mit der chemischen Beschichtung gelte.

Die Forscher hoffen, dass dieses Verfahren dabei hilft, die Veränderungen in der Lipidzusammensetzung als Reaktion auf Schmerzmittel und Drogen zu untersuchen. Es könnten auch Alternativen zu den bestehenden Behandlungsansätzen für chronische Schmerzen gefunden werden. Die Ergebnisse wurden in "Analytical Chemistry" veröffentlicht.

(Ende)
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