pte20230601001 Medizin/Wellness, Produkte/Innovationen

Nanoteilchen zerstören Hirntumore effektiv

Shuttle für hochwirksames Chemotherapeutikum passiert Blut-Hirn-Schranke problemlos


Pharmakologin und Forschungsleiterin Taskeen Janjua in ihrem Labor (Foto: uq.edu.au)
Pharmakologin und Forschungsleiterin Taskeen Janjua in ihrem Labor (Foto: uq.edu.au)

Brisbane (pte001/01.06.2023/06:00)

Mit einem hochporösen Nanoteilchen, das ein Chemotherapeutikum aufsaugen kann, wollen Forscher der University of Queensland die Therapie von Glioblastomen verbessern. Die Schwierigkeit bei schwer zu bekämpfenden Tumoren im Gehirn besteht darin, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass keine Schadstoffe ins Gehirn gelangen. Dummerweise werden auch Medikamente als solche angesehen.

Nebenwirkungen reduziert

Das Nanoteilchen besteht aus Siliziumdioxid. "Wir beladen es mit Temozolomid, einem niedermolekularen Medikament, das zur Behandlung von aggressiven Tumoren verwendet wird", sagt Forschungsleiterin Taskeen Janjua. Temozolomid bleibt nicht sehr lange im Blut, wenn es gespritzt wird, sodass nur geringe Mengen die Blut-Hirn-Schranke passieren können, wenn diese einmal nicht richtig "aufpasst". Das Nanoteilchen wird dagegen nicht als Schadstoff angesehen, sodass es ungehindert passieren kann. Gleichzeitig würden unterwünschte Nebenwirkungen reduziert.

Tests haben laut den Experten bereits gezeigt, dass sich die Nanopartikel bei Mäusen innerhalb weniger Stunden erfolgreich im Gehirn anreicherten, ohne dass es zu negativen Auswirkungen auf lebenswichtige Organe kam. "Dieses innovative System zur Verabreichung von Medikamenten könnte zu neuen und besseren Therapien für diese verheerende Krankheit führen", so Pharmakologe Amirali Popat. Diese präklinische Forschung werde die künftige klinische Entwicklung einer vielversprechenden Gesundheitstechnologie beschleunigen und das Ziel vorantreiben, die Ergebnisse für Patienten mit Hirntumoren zu verbessern.

Geringe Überlebenschance

Jedes Jahr erkranken Tausende von Menschen an Hirntumoren. Deren Chance, mindestens fünf Jahre zu überleben, liegt bei weniger als 23 Prozent. Die Daten der Regierungsorganisation Cancer Australia zeigen, dass Glioblastome im Jahr 2020 die neunthäufigste Todesursache in Australien aufgrund von Krebs waren.

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