pte20210419003 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Nano-Membran macht Wasser salz- und giftfrei

Wissenschaftler der University of California, Berkeley vereinfachen Herstellung von Trinkwasser


Flexible Membran hält Giftstoffe optimal zurück (Foto: Adam Uliana/berkeley.edu)
Flexible Membran hält Giftstoffe optimal zurück (Foto: Adam Uliana/berkeley.edu)

Berkeley (pte003/19.04.2021/06:05)

Mit einer neuen Technik lassen sich neben Salzen auch giftige Schwermetalle wie Bor und Quecksilber aus Meerwasser entfernen. Das Verfahren haben Chemiker an der University of California in Berkeley https://www.berkeley.edu/ entwickelt. Normalerweise muss Wasser nach dem Entsalzen in einem zweiten Schritt von toxischen Stoffen befreit werden. Das ist künftig nicht mehr nötig, mehr noch: Manche wertvolle Inhaltsstoffe des Meerwassers wie Gold lassen sich mit diesem Verfahren zurückgewinnen.

[b]Nanoteilchen fangen gezielt Metalle ein[/b]

„Entsalzung von Wasser und die nachgeschaltete Wasseraufbereitung benötigen kostenintensive Vor- und Nachbehandlungssystemen, die das gesamte Wasser einzeln durchlaufen muss", sagt Adam Uliana, Doktorand an der Universität, der Erstautor eines Papiers, das die Technologie beschreibt. „Wir haben es geschafft, alles in einem einzigen Schritt zu erledigen." 

Das Verfahre basiert auf flexiblen Polymermembranen, wie sie bereits heute verwendet werden. Die Berkeley-Chemiker fügten jedoch Nanopartikel ein, die bestimmte Metallionen absorbieren - beispielsweise Gold, Uran, Quecksilber oder Bor. Wenn bekannt ist, welche Inhaltsstoffe das zu behandelnde Wasser hat, lassen sich die dazu passenden Nanopartikel in die Membran integrieren.

[b]Nächstes Ziel: Entfernung von nicht-metallischen Giften[/b]

Die mit Nanopartikeln beschichtete Polymermembran ist in Wasser und bei höheren Temperaturen, wie sie auch bei anderen Anwendungen nötig sind, sehr stabil, was für viele andere Arten von Absorbern, einschließlich der meisten metallorganischen Gerüste (MOFs), nicht gilt, die ähnliche Aufgaben erfüllen könnten.

Da in Rohwasser nicht nur Metallionen gelöst sind, die entfernt werden müssen, sondern auch nicht-metallische Giftstoffe wie Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), die jahrzehntelang in zahlreichen industriellen Prozessen und Verbraucherprodukten eingesetzt wurden und schwer abbaubar sind, suchen die Forscher jetzt nach Nanopartikeln, die speziell auch diese Schadstoffe an sich binden. 

[b]Membranen für herkömmliche Anlagen geeignet[/b]

Die modifizierten Membranen können in existierenden Elektrodialyseanlagen eingesetzt werden. Dieses Verfahren zur Trinkwassergewinnung lässt sich auch zur Reinigung von industriellen und kommunalen Abwässern nutzen. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und zunehmendem Mangel an Wasser vor allem für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen werden diese Quellen immer wichtiger, glauben die Berkeley-Chemiker. 

(Ende)
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