C. difficile: Wasserstoffperoxid gegen Infektion
Überarbeitung des Desinfektionsgebarens - Langzeitstudie weist Wirksamkeit im Krankenhaus nach
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Krankenhaus: Wasserstoffperoxid schützt vor C. difficile (Foto: pixabay.com, Parentingupstream) |
Plainview (pte012/17.03.2022/10:30)
Das Hinzufügen von aerolisiertem Wasserstoffperoxid zu den Protokollen zur Infektionsprävention im Krankenhaus kann Infektionen mit Clostridioides difficile bei Patienten in großen Institutionen mit akuter Versorgung effektiv verringern. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung der Wayland Baptist University http://wbu.edu . Diese Ergebnisse stellen die erste langfristige Evaluierung dieses Desinfektionssystems dar und wurden im "American Journal of Infection Control" veröffentlicht.
Deutlich weniger Infektionen
Laut dem leitenden Wissenschaftler Christopher L. Truitt konnte nachgewiesen werden, dass der Einsatz des Systems mit aerolisiertem Wasserstoffperoxid signifikante Auswirkungen auf die Verringerung der Infektionen mit C. difficile im gesamten Krankenhaus hatte. Sporen von C. difficile können über umgebende Oberflächen in Krankenzimmern wie Handläufe bei Betten, Steuerungen von Geräten und Türgriffen übertragen werden und sind gegen Handdesinfektionsmittel und die meisten Desinfektionsmittel resistent. Auch bei verbesserten Protokollen bei der Handhygiene und der Reinigung von Oberflächen sowie einer verbesserten Verschreibung von Antibiotika ist die Mikrobe nur schwer von den Oberflächen zu entfernen.
Systeme mit aerolisiertem Wasserstoffperoxid setzen auf einen berührungslosen, den ganzen Raum umfassenden Ansatz. Sie produzieren einen aerolisierten trockenen Nebel, der einen festgelegten Prozentsatz an Wasserstoffperoxid enthält. Der Nebel bedeckt alle Oberflächen, um die Sporen abzutören, die nach der physikalischen Reinigung verbleiben. Bisher gab es keine langfristigen Daten zur Evaluierung derartiger Systeme. Die Forscher haben die Infektionen mit C. difficile in einer großen Einrichtung in Philadelphia für einen Zeitraum von zehn Jahren analysiert. Ziel war es, die Effektivität eines derartigen Desinfektionssystems zu überprüfen.
Gesundheitssystem entlasten
Die Ergebnisse legen nahe, dass ein konsistenter Einsatz eines derartigen Systems zur erheblichen und nachhaltigen Verringerung der mit der Gesundheitsversorgung in Verbindung stehenden Infektionen geführt hat. In den 27 Monaten vor Einführung des Systems verzeichnete die Einrichtung 120 Infektionen. Nach der Einführung kam es innerhalb von 33 Monaten zu 72 Erkrankungen. Das entspricht einem Rückgang von 41 Prozent also von 4,6 pro 10.000 Patiententagen auf 2,7 pro 10.000 Patiententagen. Im Verlauf einer hinzukommenden Periode von fünf Jahren, in der das System konsequent gemeinsam mit anderen Maßnahmen eingesetzt wurde, beobachteten die Forscher einen Rückgang der im Krankenhaus auftretenden Infektionen um 74 Prozent.
Zwischen Januar 2015 und Dezember 2019 sank die Zahl der Infektionen durchgängig von 5,4 pro 10.000 Patiententagen auf 1,4 pro 10.000 Patiententagen. Mit C. difficile infizierte Personen können asymptomatisch sein oder unter Symptomen leiden, die von leichtem Durchfall bis zu einer lebensbedrohenden Entzündung des Darms reichen. Den Centers for Disease Control and Prevention http://cdc.gov und der Joint Commission http://jointcommission.org zufolge ist C. difficile für mehr als 223.000 mit dem Gesundheitssystem in Verbindung stehende Infektionen und über 12.000 daraus resultierende Todesfälle verantwortlich. Allen in den USA entstehen dadurch Kosten von mehr als 6,3 Mrd. Dollar (rund 5,7 Mrd. Euro).
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