pte20200619015 Medizin/Wellness, Technologie/Digitalisierung

Netzhaut ermöglicht Alzheimer-Früherkennung

Italienische Forscher erbringen Nachweis von schädlichen Alpha-Synuklinen in der Retina


Auge: Alzheimer lässt sich hier früh ablesen (Foto: pixabay.com, coyot)
Auge: Alzheimer lässt sich hier früh ablesen (Foto: pixabay.com, coyot)

Rom (pte015/19.06.2020/13:30) Die ersten Anzeichen von Alzheimer lassen sich in der Netzhaut des menschlichen Auges erkennen. Damit öffnen sich neue Behandlungswege der Diagnose ohne invasive Eingriffe, wie Forscher des Istituto di Biochimica e Biologia Cellulare http://www.ibbc.cnr.it und des Telethon Institute of Genetics and Medicine http://telethon.it meinen.

Viele Einschränkungen

"Anhand von Messungen mit dem Elektroretinogramm haben wir festgestellt, dass Ansammlungen von Alpha-Synuclein die Dopamin erzeugenden Gehirnzellen abtöten", erklärt Projektleiterin Elena Marrocco. Dies führe zur Reduzierung der Sehschärfe und der Lichtanpassungsfähigkeit des Auges.

"Unsere Untersuchungen an Tiermodellen haben gezeigt, dass Alzheimer-Patienten eine erhöhte Konzentration von Alpha-Synucleinen in der Retina aufweisen", bestätigt Kollegin Alessia Indrieri. Dabei würden dopaminerge Zellen in großer Menge abgetötet, was zur erheblichen Einschränkung der Seh- und Bewegungsfähigkeit führe.

Zerebrospinalflüssigkeit

Neurogenerative Störungen ließen sich bislang nur durch die Entnahme von Zerebrospinalflüssigkeit diagnostizieren. Die Studie liefert den Experten nach neue Ansätze zur Früherkennung von Alzheimer, da die Retina leicht zugänglich ist und sich die elektrische Aktivität des Auges mittels Elektroretinogramm überwachen lässt. Details wurden in "Scientific Reports" veröffentlicht.

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