pte20200205004 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Feuerwaffen sind Top-Thema im US-Wahlkampf

Berichterstattung über Gewalt intensiver - TV-Werbung ruft häufiger zu mehr Regulierung auf


Feuerwaffe: Oft Thema im US-Wahlkampf (Foto: pixabay.com, USA-Reiseblogger)
Feuerwaffe: Oft Thema im US-Wahlkampf (Foto: pixabay.com, USA-Reiseblogger)

Baltimore/Wien (pte004/05.02.2020/06:15) Im Laufe der vergangenen vier US-Präsidentschaftswahlkämpfe hat sich die Erwähnung von Feuerwaffen in politischen Werbekampagnen um das Achtfache vermehrt. Dabei mehrte sich vor allem die Zahl der Anzeigen, in denen Argumente für mehr Regulierung vorkommen. Dagegen hat Werbung, die sich für Feuerwaffen ausspricht, abgenommen. Das zeigt eine Studie der Johns Hopkins University http://jhu.edu .

"Wähler sensibilisiert"

"Die Intensität der Berichterstattung über Amokläufe an Schulen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Das hat auch für eine höhere Sensibilität von Wählern für dieses Thema gesorgt. Diejenigen, die für mehr Regulierung einstehen, haben dadurch immer häufiger Anlässe, um ihre Argumente hervorzubringen und Menschen zu mobilisieren", erläutert Stefan A. Sengl, Managing Partner bei der Skills Group http://skills.at , im pressetext-Interview.

Die Forscher haben rund 14 Mio. TV-Spots der US-Präsidentschaftswahlkampagnen von 2012 bis 2018 analysiert. Im der Präsidentschaftswahl 2012 wurden Feuerwaffen in lediglich einem Prozent der Anzeigen erwähnt. Im Jahr 2018 erhöhte sich diese Anzahl mit insgesamt 369.600 Werbungen auf acht Prozent.

"Veränderung im Diskurs"

Im Jahr 2012 riefen etwa zehn Prozent der Wahlkampfspots mit Waffeninhalten zu mehr gesetzlicher Regulierung auf, bis 2018 erhöhte sich der Anteil auf 37 Prozent. Hingegen machten die Pro-Waffen-Clips 2012 noch 80 Prozent der gesamten Werbung aus und sank bis zum Wahlkampf 2018 auf weniger als die Hälfte (46 Prozent).

"Es gab im politischen Diskurs über die Rolle von Waffen in unserer Gesellschaft eine echte Veränderung. Es ist auffällig, wie viel mehr Anzeigen für stärkere Regulierung und Reduktion von Waffengewalt zu sehen sind", so Studienleiterin Colleen L. Barry. Laut den Forschern werden TV-Spots in der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl extrem wichtig. Die gesamten Ausgaben aller Kandidaten sollen sich Prognosen zufolge auf etwa zehn Mrd. Dollar (etwa neun Mrd. Euro) belaufen, die Hälfte davon wird in TV-Anzeigen wandern.

(Ende)
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