pte20180730009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Direkt verabreichte Antikörper gegen Nierenleiden

Durch Nephritis beeinträchtigte Funktion bei Tieren wiederhergestellt


Dialyse: Behandlungsansatz bei Nephritis in Sicht (Foto: pixelio.de, Schwert)
Dialyse: Behandlungsansatz bei Nephritis in Sicht (Foto: pixelio.de, Schwert)

Augusta (pte009/30.07.2018/11:30) Der Einsatz einer künstlich hergestellten Version eines menschlichen Antikörpers, um ein Medikament direkt zu verabreichen, kann laut einer Studie von Forschern des Medical College of Georgia http://augusta.edu/mcg den Krankheitsverlauf rückgängig machen, der oft zu Nierenversagen und Dialyse führt.

Mitochondrien wiederbeleben

Die Forscher haben zudem herausgefunden, dass sich die Funktion der Mitochondrien, die bei einer Nephritis, also einer akuten oder chronischen Entzündung, besonders betroffen sind, zumindest bei Tiermodellen und Zellkulturen wiederherstellen lässt. Eine schwere Infektion oder Verletzung und Erkrankungen wie ein unkontrollierter Bluthochdruck und Diabetes können zur aktuten oder chronischen Nephritis führen, von der beide Nieren betroffen sind.

Für die Studie wurde das Modell einer immunvermittelten Nephritis bei Mäusen eingesetzt - eine Krankheit, die sich innerhalb von sieben bis zehn Tagen entwickelt und rasch fortschreitet. Einige Tage nach der Erkrankung erhielten die Tiere eine Einzeldosis des Proteinkinase-C-alpha-Inhibitors über den künstlich hergestellten Antikörper direkt in die Nieren. Bei diesen Tieren stellte sich die Nierenfunktion wieder ein und sie überlebten. Parallele Studien ermöglichten es den Forschern, die Auswirkungen der Toxizität und der Behandlung auf die Endothelzellen in den Bereichen zu untersuchen, die für die Filterung verantwortlich sind. Der Zelltod verringerte sich und die Wiederherstellung der Zellen konnte verbessert werden.

Blockierung der Entzündung

Eine proteomische Analyse ermittelte 157 Proteine, die bei einer Nephritis erheblich verändert waren. Diese Werte konnten durch die Behandlung wieder verbessert werden. Von den Veränderungen waren vor allem die Mitochondrien besonders betroffen. Alle Studien belegten die entscheidende Rolle der Proteinkinase C-alpha bei der Schädigung, die durch eine Nephritis hervorgerufen wird. Zusätzlich konnten laut Forschungsleiter Michael P. Madaio erste Beweise dafür geliefert werden, dass eine Blockierung bei der Behandlung dieser Entzündungskrankheit womöglich wirksam ist.

Bei der Behandlung einer Nephritis werden derzeit hohe Dosierungen von Steroiden gegen die Entzündung und systemische immunsuppressive Medikamente wie jene, die nach einer Transplantation verabreicht werden, eingesetzt. Zu den Nebenwirkungen gehören ein erhöhtes Infektionsrisiko oder sogar Krebs. Madaio hofft daher, dass ein gezielter Ansatz, wie jener, der gerade entwickelt wird, mit weniger Nebenwirkungen besser wirksam sein könnte. Die Forschungsergebnisse wurden in "Kidney International" veröffentlicht.

(Ende)
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