Gesundheitsrechner sagt Herzerkrankung voraus
Cardiovascular Disease Population Risk Tool auf Kanada beschränkt
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Defi: Rechner ermittelt Herzrisiko (Foto: pixelio.de, S. Hofschlaeger) |
Ottawa (pte022/23.07.2018/13:30) Ein neuer Online-Gesundheitsrechner kann dabei helfen, das Risiko einer Herzerkrankung und das Herzalter zu bestimmen. Forscher von The Ottawa Hospital http://ottawahospital.on.ca haben dabei sozioökonomische Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Zugehörigkeitsgefühl und Ausbildung sowie Gesundheitszustand und Lebensstil berücksichtigt.
Häufige Todesursache in Kanada
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die führende Todesursache in Kanada. Das Sterberisiko ist jedoch durch Veränderungen des Lebensstils beeinflussbar. Die meisten Menschen sind sich jedoch der Risikofaktoren nicht bewusst, bis es zu einer Erkrankung kommt, die tödlich enden kann. Laut Forschungsleiter Doug Manuel konzentriere sich der neue Rechner auf ein gesundes Leben und ist besser auf die kanadische Bevölkerung abgestimmt.
Die Forscher werteten regelmäßig erhobene Daten von 104.219 Bewohnern von Ontario aus, die zwischen 2001 und 2007 an den Canadian Community Health Surveys teilgenommen hatten und setzten sie mit entsprechenden Daten zu Krankenhausaufenthalten und Sterbefällen in Verbindung, um daraus das Cardiovascular Disease Population Risk Tool (CVDPoRT) zu entwickeln und zu validieren.
Rechner liefert genaue Vorhersage
Der Rechner ermöglicht es, das Risiko eines Krankenhausaufenthalts oder eines Todes durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung innerhalb der nächsten fünf Jahre genau vorherzusagen. Liegt das Risiko zum Beispiel bei fünf Prozent, bedeutet das, dass fünf von 100 Personen innerhalb der nächsten fünf Jahre ernsthaft erkranken werden. Der Rechner liefert zusätzlich Daten zum Herzalter und damit einen einfach zu verstehende Maßstab der Herzgesundheit.
Anders als andere Tools zur Risikovorhersage, berücksichtigt das Cardiovascular Disease Population Risk Tool zahlreiche Faktoren, wie den sozioökonomischen Status, Umwelteinflüsse wie Luftverschmutzung, das Gesundheitsverhalten vom Rauchen über den Alkoholkonsum bis hin zu körperlicher Aktivität und Erkrankungen. Berücksichtigt werden unter anderem auch Faktoren wie Alter, Stress, Zugehörigkeitsgefühl, Einwanderungsstatus, Diabetes oder Bluthochdruck.
Internationaler Einsatz möglich
Laut Manuel seien viele Menschen an einer gesunden Lebensweise interessiert. Häufig würden jedoch Gespräche darüber beim Arzt nicht geführt. "Ärzte untersuchen den Blutdruck und die Cholesterinwerte, aber sie fragen nicht unbedingt nach Lebensstilfaktoren, die zu einem erhöhten Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls führen können. Zusätzlich zur persönlichen Nutzung können politische Entscheidungsträger dieses Tool dafür einsetzten, Risikoprofile verschiedener Bevölkerungsgruppen zu erstellen. Derzeit ist der Rechner auf den Einsatz in Kanada ausgerichtet. Er kann jedoch für jedes der weltweit 100 Länder angepasst werden, die entsprechende Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung erheben. Die Forschungsergebnisse wurden in "CMAJ" veröffentlicht.
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