pte20180416018 Unternehmen/Wirtschaft, Medizin/Wellness

Servier will Krebs-Geschäft von Konkurrent Shire

Deal über 2,4 Mrd. Dollar besiegelt - Takeda könnte noch intervenieren


Forscherin: Servier bietet für Shires Onkologie-Sparte (Foto: shire.com)
Forscherin: Servier bietet für Shires Onkologie-Sparte (Foto: shire.com)

Dublin/Suresnes/München (pte018/16.04.2018/13:30) Das irische Pharma-Unternehmen Shire http://shire.com verkauft seine Krebs-Sparte für rund 2,4 Mrd. Dollar an den französischen Konkurrenten Servier http://servier.com . "Wir sind zuversichtlich, dass Servier in dieses Geschäft investieren wird", kommentiert Shire-SEO Flemming Onskov den Verkauf. Bis zum 25. April könnte jedoch auch der interessierte japanische Mitbewerber Takeda http://takeda.com noch ein Angebot abgeben.

"Wollen Schlüsselspieler werden"

"In letzter Zeit ist es zu einer Reihe an Neusortierungen bei Portfolios von Pharmakonzernen gekommen", erinnert Pharma-Experte und Roland-Berger-Partner Thilo Kaltenbach http://rolandberger.com im Gespräch mit pressetext. "Hier ist ein gewisser Trend zu erkennen, dass nicht ausschließlich aufgekauft, sondern neu ausgerichtet wird", wie der Experte ausführt.

"Durch die Übernahme der Onkologie-Sparte von Shire kann Servier seine strategischen Ambitionen erfüllen, ein globaler Schlüsselspieler in der Onkologie zu werden", sagt Olivier Laureau, Präsident der Servier-Gruppe, zu dem bevorstehenden Handel. "Als ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung der Gruppe ermöglicht uns dieser Zukauf den Aufbau einer direkten Präsenz in den Vereinigten Staaten, dem weltweit führenden Pharmamarkt, und die Stärkung unseres Portfolios von vermarkteten Produkten in Gebieten, in denen wir bereits aktiv sind." Ziel sei es, Behandlungen einer größeren Anzahl von Krebspatienten auf der ganzen Welt zugänglich zu machen.

Verkauf schon Ende 2017 eingeleitet

Mit dem Onkologie-Sektor hatte Shire im vergangenen Jahr knapp 262 Mio. Dollar umgesetzt. Umfassen soll der Deal auch die Übertragung marktgängiger Produkte, wie beispielsweise zur Behandlung akuter lymphoblastischer Leukämie und metastasierten Pankreaskrebs. Die Iren rechnen mit einem Abschluss des Verkaufs im zweiten oder dritten Quartal dieses Jahres. Bereits im Dezember 2017 hatte der Verwaltungsrat die Veräußerung des Onkologie-Geschäfts entschieden und eingeleitet.

Erst Ende März hatte der japanische Pharmakonzern Takeda öffentlich Interesse an Shire gezeigt. Man wolle sich stärker bei Krebsmedikamenten und Mitteln für den Verdauungstrakt sowie das Nervensystem aufstellen, wie es damals hieß. Nach britischem Kapitalmarktrecht haben die Japaner nun noch bis zum 25. April Zeit, ein Angebot für Shire abzugeben.

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