pts20171011023 Medizin/Wellness, Sport/Events

DGK-Präsident Prof. Katus: Mindestmengen bei Eingriffen sollen die Qualität sichern

DGK-Herztage 2017 in Berlin: Fortschritte und Trends in der Kardiologie


Berlin (pts023/11.10.2017/13:00) Das hohe Niveau der Herzmedizin in Deutschland gilt es nicht nur zu halten, sondern es besteht angesichts der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin Handlungsbedarf. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) befürwortet neben einer Reihe anderer Maßnahmen auch eine sinnvolle Nutzung von Eingriffs-Mindestzahlen als Element der Qualitätssicherung. Beim schonenden Klappenersatz per Herzkatheter (TAVI) wurde eine Mindestmenge von 50 Eingriffen pro Jahr und Zentrum definiert, weitere derartige Empfehlungen sind geplant. Begrenzungen von Eingriffszahlen unter ökonomischen Gesichtspunkten erteilt DGK-Präsident Prof. Hugo Katus jedoch eine Absage, diese sei "für eine moderne Therapieentwicklung nicht zielführend und hat nichts mit Qualität zu tun".

"Das hohe Niveau in der Herzmedizin in Deutschland gilt es nicht nur zu halten, sondern es besteht in Anbetracht der Häufigkeit kardiovaskulärer Erkrankungen weiterhin Handlungsbedarf", sagt Prof. Dr. Hugo Katus (Heidelberg), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), auf der Eröffnungs-Pressekonferenz der DGK-Herztage 2017. Von Donnerstag bis Samstag werden dazu in Berlin mehr als 2.000 Teilnehmer erwartet. Die DGK nehme als Fachgesellschaft neben ihren wissenschaftlichen Aufgaben auch ihre Verantwortung wahr, zu einem bestmöglichen kardiologischen Versorgungsniveau in Deutschland beizutragen. "Dieses Ziel soll durch unterschiedliche Strategien in Fort- und Weiterbildung, aber auch durch die Begleitung innovativer Behandlungsstrukturen erreicht werden", so der DGK-Präsident.

Die theoretischen und methodischen Fortschritte in der modernen Kardiologie stellen immer höhere Anforderungen an die Qualität der Versorgung sowie an die Kenntnisse und Fertigkeiten der Fachärzte. Hier unterstützt die DGK durch eine sorgfältige Evaluation und Zertifizierung die Implementierung neuer Methoden und die Vorhaltung der dafür erforderlichen strukturellen und personellen Voraussetzungen. "In diesem Kontext kommt regelhaft die Frage von Mindestzahlen als Qualitätskriterium auf. Trotz wissenschaftlich nicht abgeschlossener Diskussion befürwortet die DGK eine sinnvolle Nutzung von Mindestzahlen als Element der Qualitätssicherung, wie das zum Beispiel beim schonenden Klappenersatz per Herzkatheter (TAVI) umgesetzt wurde", sagt Prof. Katus.

In einer Auswertung von Daten zur Qualitätssicherung für das Jahr 2014 zeigte sich bei Aortenklappen-Patienten, die in TAVI-Zentren mit hohen Behandlungszahlen versorgt werden, eine im Schnitt deutlich niedrigere Sterblichkeit als in Zentren mit geringen Eingriffszahlen. Im Zusammenhang mit der TAVI hat die DGK ein Zertifizierungsprogramm für Zentren erarbeitet, die diese Leistung anbieten wollen. Teil dieses Programms ist eine Mindestmenge von 50 Eingriffen pro Jahr und Zentrum. Für andere Verfahren wie zum Beispiel die Mitraclip-Prozedur und die Ablation bei Vorhofflimmern sind ähnliche Empfehlungen geplant. "Insofern stehen wir dem vor allem vom Gemeinsamen-Bundesausschuss (G-BA) forcierten Konzept von Mindestmengen bei komplexen Eingriffen offen gegenüber", so der DGK-Präsident. "Allerdings muss beachtet werden, dass Begrenzungen aus ökonomischen Gesichtspunkten für eine moderne Therapieentwicklung nicht zielführend sind und dass Rationierungen mit Qualität nichts zu tun hat."

Informationen:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)

Hauptstadtbüro der DGK: Leonie Nawrocki
Tel.: 030/206 444 82

Pressestelle: Kerstin Kacmaz
Tel.: 0211/600 692 43
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