pte20171010013 in Leben

Harnblasenkrebs: Minibürste unterstützt Forschung

Unproblematische Säuberung und Sterilisierung im Klinikalltag möglich


Zytologiebürste: Tool nützlich für die Forschung (Foto: ifado.de, Klaus Golka)
Zytologiebürste: Tool nützlich für die Forschung (Foto: ifado.de, Klaus Golka)

Dortmund (pte013/10.10.2017/11:30) Mithilfe wiederverwertbarer Zellbürsten sowie kommerzieller Laborkits lassen sich frische Zellen in ausreichender Menge minimalinvasiv gewinnen und damit kann man Harnblasenkrebs als zweithäufigste bösartige Tumorerkrankung in der Urologie erforschen. Das haben Wissenschaftler des Leibniz Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) http://ifado.de zusammen mit Urologen vom Klinikum Dortmund http://klinikumdo.de herausgefunden.

Qualitativ geeignetes Material

"Die durch den Bürsteneinsatz minimal verlängerte Dauer des Eingriffs ist akzeptabel. Denn wir konnten qualitativ geeignetes Material für eine beachtliche Anzahl von Analysen gewinnen", so Studienautor Alexander Kress vom Klinikum Dortmund. Laut dem Experten könnten die Bürsten im Klinikalltag unproblematisch gesäubert und sterilisiert werden. Durch das Kit entfalle zudem die Konservierung in flüssigem Stickstoff, die Proben könnten schon im Tiefkühlfach bei minus 18 Grad gelagert werden.

Die Fachleute testeten wiederverwertbare und daher kostengünstige Bürsten, die nur wenige Millimeter groß sind. Auch wurde ein Kitset probiert, mit dem sich die Zellen auch von Kliniken für molekularbiologische Analysen aufbereiten und konservieren lassen. Diese Methoden wendeten sie bei 25 Patienten an, denen im Rahmen eines endoskopischen Eingriffs der Tumor entfernt werden sollte. Während dieses medizinisch notwendigen Eingriffs in der Klinik wurde den Krebspatienten mit einer speziellen Bürste oberflächliches Tumorgewebe und mit einer weiteren Bürste gesunde Schleimhautzellen der Harnblase entnommen.

Genexpression von Tumorgewebe

Die in der aktuellen Studie vorgestellte Techniksynthese ermöglicht den Forschern neue Erkenntnisse über das Harnblasenkarzinom. Auf lange Sicht könnten auch Patienten durch mögliche Fortschritte in der personalisierten Medizin profitieren. "Wenn es gelingt, bestimmte Muster in der Genexpression von Tumorgewebe zu identifizieren, könnten wir dieses Wissen in Zusammenhang mit der individuellen Prognose oder Wahl der geeigneten medikamentösen Therapie stellen", unterstreicht Studienautor und IfADo-Arbeitsgruppenleiter Klaus Golka.

(Ende)
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