pte20160613004 in Leben

Dating-App "Bumble" sperrt sexistischen Nutzer

Betreiber verurteilt Tirade, dass Frauen nur auf das Geld aus seien


Wilmington (pte004/13.06.2016/06:15) Die Betreiber der Dating-App "Bumble" http://bumble.com halten wenig von misogynen Spinnern. Deshalb haben sie jetzt einen Nutzer namens "Connor" gesperrt. Denn dieser hatte auf die Frage einer Nutzerin, "was er so macht", mit einer Tirade reagiert, die darauf schließen lässt, dass seiner Ansicht nach Frauen ohnehin nur auf sein Geld aus sind. Dabei er hat auch gleich implizit unterstellt, dass sein gegenüber "schamlos" und "unintelligent" sei. Auf den Vorfall hat das Unternehmen mit der Sperre und einem offenen Brief reagiert.

"Goldschürfende Hure"

Das von der einstigen Tinder-Mitgründerin Whitney Wolfe gegründete Bumble bezweckt eigentlich, dass sich Frauen wohler fühlen sollen. Nur sie können eine Unterhaltung beginnen, was ein erster Schutz vor übler Anmache sein sollte. Das reicht nicht immer, wie die Nutzerin "Ashley" erfahren musste. Denn weil sie einen langweiligen Arbeitstag erwähnte und dann fragte, was er so mache, ist Connor regelrecht explodiert. Für ihn schien binnen kürzester Zeit klar: Ashley ist eine "goldschürfende Hure".

"Setz dich, denn dieses Konzept wird deinen Verstand wegblasen. Frauen arbeiten heutzutage", so Bumble im Unternehmens-Blog an Connor. "Wir wissen, das hat seine Zeit gebraucht, aber eine große Mehrheit der Frauen unserer Generation hat Jobs." Ashley habe es wohl einfach mit Smalltalk probiert und nicht gleich wissen wollen, ob sie als brave Hausfrau bei ihm einziehen könne. "Stattdessen hat sich Ashley (warte, Connor, jetzt wird es wirklich spannend) als gleichberechtigt gesehen."

"Neoliberaler feministischer Krebs"

Connor freilich scheint da anderer Ansicht gewesen zu sein. Er sah das bloße Erwähnen von Arbeit als "rücksichtslose" Variante, in seinen Einkommensverhältnissen herumzustochern. Sein Job stehe im Profil, um eben die "schamlosen" und "unintelligenten" herauszufiltern. Und jemanden sein "goldschürfendes" Verhalten vorzuhalten, sei kein Ausraster. Er sei einfach nicht diesem "neoliberalen feministischen Krebs, der unsere Gesellschaft plagt" verfallen, dass ein Mann "nicht einmal konstruktive Kritik geben und ein Mädchen wegen ihrer Bullenscheiße zur Rede stellen darf".

Für Bumble war all das sehr wohl ein Ausraster. "Wir werden weiter an einer Welt arbeiten, in der sich kleingeistige, misogyne Jungs wie du veraltet vorkommen", heißt es im offenen Brief. Man hoffe, Connor werde seine Einstellung ändern, aber für den Moment darf er sich als bei Bumble gesperrt betrachten. Wie viel das wirklich bringt, ist eine andere Frage. Immerhin gibt es genügend Dating-Apps, die bei sexistischen Tiraden vielleicht nicht so hart durchgreifen. Wolfe selbst hatte Tinder http://gotinder.com immerhin unter Vorwürfen der sexuellen Belästigung verlassen.

(Ende)
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