Japan: Kameras sollen betrunkene Pendler retten
Eisenbahngesellschaft will vor allem Stürze vom Bahnsteig verhindern
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Volle Bahnsteige: Auch da gibt es Unfälle (Foto: Antonio Tajuelo, flickr.com) |
Osaka (pte013/14.08.2015/11:57) In Japan kommen erstmals Sicherheitskameras zum Einsatz, um Unfällen betrunkener Pendler vorzubeugen. Denn jedes Jahr werden über 200 - meist alkoholisierte - Personen von Zügen erfasst. Das System, das in der Kyobashi Station in Osaka zum Einsatz kommt, sucht automatisch nach Anzeichen für Trunkenheit, damit nötigenfalls das Stationspersonal eingreifen kann. Laut "Wall Street Journal" könnten ähnliche Lösungen in Zukunft auch in weiteren Bahnhöfen installiert werden.
Bewegungs- und Verhaltensmuster
Die West Japan Railway Company (JR West) http://www.westjr.co.jp/global/en hat diese Woche das System in der Kyobashi Station eingeführt. Ziel ist eine Unfallvermeidung. Denn allein von April 2013 bis März 2014 haben Züge 221 Personen erfasst. In etwa 60 Prozent der Fälle war das Unfallopfer alkoholisiert. Eben solche betrunkenen Risiko-Pendler soll das neue System anhand bestimmter Bewegungs- und Verhaltensmuster erkennen. Dies verspricht die Möglichkeit, dass Personal den Betreffenden Hilfe anbietet und so Unfälle verhindern kann.
Neben angetrunkenem Torkeln gibt es laut JR West noch andere Hinweise auf eine mögliche Alkoholisierung, nach denen das System Ausschau halten soll. Dazu zählt das Liegen auf Sitzbänken ebenso wie ein langes, grundloses Verweilen auf dem Bahnsteig. Betrunkene springen bei Herannahen des Zuges auch plötzlich auf und eilen in Richtung Bahnsteigkante, ohne wirklich auf die Gesamtsituation zu achten. Sie stolpern dann womöglich gegen den einfahrenden Zug oder sogar noch vor dessen tatsächlichem Eintreffen auf die Gleise.
Breit angelegtes Sicherheitskonzept
Das System in der stark frequentierten Kyobashi Station dient laut JR West nicht dazu, Personen zu identifizieren. In Zukunft könnten ähnliche Lösungen auch in anderen Bahnhöfen umgesetzt werden. Die Kameras sind nur Teil breiter angelegter Sicherheitsbemühungen. So experimentiert JR West auch damit, Sitzbänke nur noch quer statt parallel zu den Gleisen aufzustellen. Denn die Mehrheit der Unfälle mit Betrunkenen ereignet sich eben dadurch, dass diese aufspringen und Richtung Bahnsteigkante stürmen - was mit den anders aufgestellten Bänken nicht ganz so leicht sein sollte.
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