pts20140516007 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Abfallwirtschaftspreis "Phönix" 2014 geht an Atomic Austria

Hauptpreis für Verwertung von Produktionsabfällen in der Ski-Industrie


Wien (pts007/16.05.2014/10:00) Am Donnerstag, dem 15. Mai 2014, überreichte Sektionschef Christian Holzer (BMLFUW) den Abfallwirtschaftspreis "Phönix" 2014 an die Atomic Austria GmbH für die Einreichung "Stoffliche Verwertung von Produktionsabfällen in der Ski-Industrie".

Die bei der Herstellung von Skiern anfallenden Abfälle und Restmaterialien wurden bisher dem gewöhnlichen Entsorgungsprozess (Gewerbemüll-Verbrennung oder Müllhalde) zugeführt. Zukünftig werden diese bei Atomic am Standort Altenmarkt aufbereitet und bei der Carbid-Herstellung stofflich verwertet. Carbid stellt den Grundstoff für Düngemittel dar, wird in der Roheisen-Erzeugung eingesetzt und ist Basis für weitere Produkte der chemischen Industrie. Durch die Umsetzung des Projekts wird die regionale Abfallentsorgung erheblich entlastet. Aufgrund der kleinstrukturierten Umgebung im Einzugsgebiet des Werks in Altenmarkt im Pongau, stellte die Abfallentsorgung der Atomic Austria GmbH immer einen erheblichen logistischen Aufwand dar.
Der Hauptpreis war mit 5.000 Euro dotiert.

Auf den 2. Platz (Preisgeld 2.000 Euro) kam die Einreichung "BIOMA - Software zur Online-Bestimmung der Müllzusammensetzung" von Oliver Cencic, Johann Fellner und Alfred Kovacs.

Eine an der TU Wien am Forschungsbereich Abfallwirtschaft und Ressourcenmanagement entwickelte Software (BIOMA) ermöglicht die Online-Bestimmung des Biomasse- und Kunststoffanteils im Abfallinput von Müllverbrennungsanlagen. Die patentierte Methode basiert auf einem mathematischen Abgleich von routinemäßig in Müllverbrennungsanlagen gemessenen Betriebsdaten mit bekannten (experimentell ermittelten oder simulierten) Stoffkennwerten von Biomasse und Kunststoffen. Aus den Ergebnissen lassen sich unter anderem gesetzlich vorgeschriebene Kennwerte wie fossile CO2-Emissionen und die Menge an erzeugter erneuerbarer Energie inklusive Unsicherheitsbereichen ermitteln. Die Software BIOMA bietet erstmals die Möglichkeit, die Müllzusammensetzung und daraus berechenbare Kennwerte online in beliebiger zeitlicher Auflösung darzustellen. Die dabei verwendeten Betriebsdaten der Anlage werden kontinuierlichen Plausibilitätstests unterzogen, wodurch Messfehler sofort erkannt und behoben werden können.

Der 3. Platz und 1.000 Euro Preisgeld gingen an die die Niederösterreichischen Umweltverbände für deren Einreichung "Das Umwelttheater 'Es kumd zrugg'".

Das Kindertheaterstück, für das sich interessierte Schulen anmelden können, thematisiert den richtigen Umgang mit unserem Müll, der ein wertvoller Rohstoff ist. Und weil man wichtige Dinge am besten mit Spaß lernen kann, entspinnt sich eine unterhaltsame und lustige Geschichte rund um das Thema Müll. Mithilfe des Theaterstücks wird Kindern auf unterhaltsame Art gezeigt, dass sie es in der Hand haben, etwas für die Umwelt zu tun und wie Abfallentsorgung eigentlich funktioniert. Die Auswirkungen reichen von der Bewusstseinsbildung bis hin zur Multiplikatorenwirkung in den Familien.

Zudem wurden heuer zwei Sonderpreise zu je 2.000 Euro vergeben:

Die Einreichung "Kinderwerkstatt Sonnenblumentreffen" (Rosalie Factory / Liese Esslinger) erhielt den Sonderpreis "Abfallwirtschaftsprojekte an Schulen", gestiftet von der Altstoff Recycling Austria AG (ARA).

Liese Esslingers Idee zur Kinderwerkstatt ergab sich aus dem seit 4 Jahren laufenden Projekt "ZukunftsforscherInnen unterwegs" im AWV Mürzverband, das die Möglichkeit bietet, Kindern in Schulen und Kindergärten Abfallwirtschaft nachhaltig (be)greifbar zu machen. Nach einem Pilotversuch als Wochenprojekt konnte im Oktober 2013 eine fixe Kinderwerkstatt installiert werden. Im Vordergrund stehen die Bewusstseinsbildung für die handwerkliche Beschäftigung mit Wertstoffen, der Umgang mit Maschinen und die Möglichkeit für die Kinder, sich mit Reparaturen auseinanderzusetzen und diese auch ausführen zu können. Dadurch soll die Bereitschaft, scheinbar nicht mehr brauchbare Gegenstände zu entsorgen, verringert und die Abfallmenge reduziert werden.

Der Sonderpreis "Zukunft denken - junge Ideen für die Abfallwirtschaft" (2.000 Euro) ging an das Beratungsunternehmen radwerk15 für die Initiative "Faires Leoben".

Im Zentrum der Initiative steht das Ziel, den Wert von Lebensmitteln sowie die Arbeit, die hinter der Herstellung und dem Anbau steht, wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Ein Hinterfragen des eigenen Einkaufsverhaltens und mehr Sensibilität für nachhaltige, möglichst regionale Produktionskreisläufe sowie die länderübergreifende Bedeutung von fairem Handel gehören ebenfalls zu den Zielsetzungen.
Zudem zielt die Initiative auf eine Vernetzung mit Gruppen, Vereinen und Institutionen in der Region ab, die ebenfalls im Themenfeld Nachhaltigkeit und Lebensmittel aktiv sind. Auch politische Entscheidungsträger der Region sollen zu mehr Engagement in Hinblick auf nachhaltigen Konsum mobilisiert werden.

Die Idee hinter der Initiative "Faires Leoben" wurde vom jungen Beratungsunternehmen radwerk15 aus Leoben entwickelt und gemeinsam mit ADEG Schuss und Eine Welt Handel umgesetzt.

Der "Phönix" ist eine Initiative des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich (Sektion VI - Stoffstromwirtschaft, Abfallmanagement und stoffbezogener Umweltschutz) gemeinsam mit dem ÖWAV.

Unterstützt wurde der "Phönix" 2014 von der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), der Kommunalkredit Public Consulting GmbH, der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände, dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VÖEB), dem Österreichischen Gemeindebund, dem Österreichischen Städtebund, den Ländern Burgenland, Niederösterreich und Steiermark und der Zeitschrift "Umweltschutz" des Bohmann-Verlags Wien.

Detaillierte Unterlagen über die Preisträger/Nominierten und Fotos von der Verleihung sind erhältlich bei:
ÖWAV
Mag. Fritz Randl
Tel. +43-1-535 57 20-0
randl@oewav.at

(Ende)
Aussender: Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV)
Ansprechpartner: Mag. Fritz Randl
Tel.: 01 / 535 57 20
E-Mail: randl@oewav.at
Website: www.oewav.at
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