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Dicke Kinder kosten Gesundheitssystem 14.000 Euro

Versorgung durch Adipositas immer teurer - Experten fordern Prävention


Junge mit Übergewicht: auch als Erwachsener dick (Foto: pixelio.de, Antitwitter)
Junge mit Übergewicht: auch als Erwachsener dick (Foto: pixelio.de, Antitwitter)

Durham (pte003/08.04.2014/06:10) Adipositas in der Kindheit verursacht medizinische Mehrkosten von knapp 14.000 Euro pro Kind über die ganze Lebenszeit hinweg, verglichen mit einem normalgewichtigen Kind, haben Forscher der amerikanischen Duke University http://duke.edu errechnet. Multipliziert mit der Zahl aller übergewichtigen Zehnjährigen in den Vereinigten Staaten, ergibt das Kosten von über zehn Mrd. Euro allein für diese Altersgruppe.

Dicke auch später übergewichtig

Die finanzielle Belastung reduziert sich auf immer noch etwa 9.500 Euro pro Kind, wenn es später als Erwachsener dick wird. "Fettleibigkeit in der Kindheit zu reduzieren, hat in der öffentlichen Gesundheitsfürsorge eine hohe Priorität, was zu erheblichen gesundheitlichen und ökonomischen Vorteilen führen kann", stellt der leitende Forscher Eric Andrew Finkelstein fest.

"Unsere Schätzungen zeigen finanzielle Konsequenzen der Untätigkeit auf und auch die potenziellen medizinischen Einsparungen, die durch Prävention erzielt werden können, wenn das Einsetzen von Fettsucht reduziert oder verzögert wird", erklärt er. Und Co-Autor Rahul Malhotra ergänzt: "Wenn man Erwachsenen-Adipositas bekämpfen will, muss man schon bei Kindern Fettleibigkeit reduzieren oder vorbeugen, denn die Forschung hat gezeigt, dass die meisten dicken Kinder und Teenager im Erwachsenenalter dick bleiben."

Kosten steigen durch Arbeitsausfälle

Die Forscher betonen, dass ihre Studie, die in Kürze im Journal Pediatrics veröffentlicht werden soll, nur die direkten medizinischen Kosten analysiert, wie etwa Arztbesuche und Medikamente. Nicht kalkuliert haben die Experten indirekte Kosten, wie beispielsweise Arbeitsausfälle und geringere Produktivität bei Arbeitnehmern. Um dafür Schätzungen abzugeben, sei zusätzliche Forschung nötig. Sie betonen auch, dass Kosten nur einer der Gründe ist, warum es oberste Priorität haben sollte, kindliche Fettleibigkeit zu bekämpfen.

"Aus dem gleichen Grund, warum wir Kinder nicht rauchen oder Alkohol trinken lassen und wir sie zwingen, zur Schule zu gehen, sollten wir unser Bestes geben, damit sie das Normalgewicht halten", betont Finkelstein. "Obwohl die geschätzten Kosten erheblich sind, sollte die Motivation zur Prävention kindlicher Fettleibigkeit auch unabhängig von den finanziellen Auswirkungen vorhanden sein."

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