pte20130605002 in Forschung

3D-Druck auf dem Vormarsch ins Weltall

Experiment "3-D Printing in Zero G" funktioniert trotz Schwerelosigkeit


Astronaut: bald mit 3D-Drucker ausgestattet (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)
Astronaut: bald mit 3D-Drucker ausgestattet (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)

Washington/Bremen (pte002/05.06.2013/06:05) Die NASA http://www.nasa.gov und Made in Space http://madeinspace.us , eine Expertenrunde bestehend aus 3D-Druck-Experten, Astronauten sowie Jungunternehmern, haben sich zusammengeschlossen, um den "3-D Printing in Zero G Experiment", einen weltalltauglichen 3D-Drucker, zu verwirklichen. Dieses futuristische Device ist erstmals in der Lage, Einzelteile im Weltraum herzustellen und der Schwerelosigkeit zu trotzen. Es soll voraussichtlich bereits nächstes Jahr auf einem Flug zur International Space Station (ISS) zum Einsatz kommen.

Realisierung in der Praxis fraglich

Experten stellen die Verwendung von 3D-Druckern bei Weltraum-Missionen infrage. "Die meisten Teile in Raumfahrzeugen sind extrem hochbelastete Strukturen, die verschiedene sehr unterschiedliche, hochfeste Werkstoffe einsetzen. Diese sind mit höchster Präzision bis auf den tausendstel Millimeter genau gefertigt. Wie ein 3D-Drucker es jemals schaffen soll 'an entire spacecraft to be manufactured in space' herzustellen, ist mir unerklärlich", beschreibt Martin Sippel, Leiter der Abteilung Systemanalyse Raumtransport vom Institut für Raumfahrtantriebe http://dlr.de , seine Eindrücke im Gespräch mit pressetext.

Made in Space zufolge könnte dieses Projekt hingegen eine wertvolle wissenschaftliche Grundlage für das zukünftige Additive Manufacturing im Weltall liefern. Zusätzlich ließen sich Langzeitauswirkungen der Mikrogravitation auf den 3D-Druck daraus ableiten und untersuchen. "Dieses Experiment in Zusammenarbeit mit der NASA ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Die Fähigkeit, Teile und Werkzeuge im Weltraum zu fertigen, erhöht nicht nur die Zuverlässigkeit und die Sicherheit derartiger Expeditionen, sondern könnte auch zu einer Kostenreduktion beitragen", so Aaron Kemmer, CEO von Made in Space.

Kostensenkung möglich

"Ich kann mir vorstellen, dass man in Zukunft kleine, leicht belastete Ersatzteile mit 3D-Druckern im Weltraum herstellt und damit nicht so viele verschiedene Teile als Reserve vorhalten muss. Das gäbe eine kleine Kostenersparnis", stimmt Sippel zu. Weitere Vorteile erkennt der Fachmann jedoch nicht. "Ein solcher Drucker kann ja nicht aus dem Nichts heraus etwas produzieren, sondern braucht als Input Materie, Rohstoffe und Materialien. Dabei fällt enorm viel Abfall an, der prinzipiell nicht für sinnvolle Zwecke verwendet werden kann", beschreibt er. Deshalb müsse im Ergebnis viel mehr Masse in den Weltraum transportiert werden, als mit heutigen Methoden überhaupt möglich ist.

(Ende)
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