pte20130226016 in Leben

Newtown-Massaker: Familien klagen Facebook an

Löschung beleidigender Postings und Fake-Communitys gefordert


Grab: Falsche Tribut-Seiten am Pranger (Foto: pixelio.de, K. Frischemeyer)
Grab: Falsche Tribut-Seiten am Pranger (Foto: pixelio.de, K. Frischemeyer)

Newtown/Wien (pte016/26.02.2013/12:00) Nach der Newtown-Schießerei verlangen Regierungsbeamte und Angehörige der Opfer die Löschung einschüchternder und beleidigender Postings oder betrügerischer Tribut-Seiten auf Facebook. Eine Vielzahl dieser erstellten Seiten haben entweder Überlebende beleidigt oder falsche Spendenkonten für die Bestattungen der Opfer eingerichtet. Eine Seite wurde beispielsweise für die Lehrerin Kaitlin Roig angelegt, der es gelungen war einige Kinder zu retten. Auf der Seite wird sie verspottet und ihr nachgesagt, mediale Berühmtheit erlangt zu haben. Facebook versucht unterdessen, die problematischen Profile und Communitys zu entfernen. Einige der Tribut-Gruppen würden jedoch erhalten bleiben, da laut dem Netzwerk die Menschen ihr Schicksal miteinander teilen möchten.

Profil-Infos ermöglichen Rückschlüsse

"Wenn jemand den Nutzungsbedingungen auf der Plattform widerspricht, dann können andere diese Privatperson, Gruppe oder Konto melden", erklärt Social-Media-Expertin Natascha Ljubic http://wds7.at im pressetext-Gespräch. Facebook könne anschließend beurteilen, ob die Bedingungen verletzt wurden. In Fällen wie diesem kann das Erkunden gefälschter Communitys jedoch äußerst mühsam sein, wobei jedes einzelne Profil untersucht werden muss.

"Es ist teilweise möglich, Rückschlüsse über eine Person oder Konto zu ziehen. Eine geringe Anzahl an Freunden sowie wenige persönliche Informationen eine Einschätzung können erleichtern. Auch auf der Timeline lässt ich feststellen, ob das Profil erst kürzlich und nach einem besonderen Anlass erstellt wurde", so die Spezialistin. Solche und ähnliche Daten lassen auf die Intention des Kontos rückschließen.

Menschen brauchen Kanal für Emotionen

Dass Facebook nicht alle Seiten löschen will und kann, sei legitim. "Es gibt zudem geheime Gruppen, die nur dann zugänglich sind, wenn man weiß, dass sie existieren", sagt sie. Auch würde bei der Löschung einer Gruppe eine neue erstellt werden. "Zusätzlich müssen Emotionen über einen Kommunikationskanal geteilt werden können", führt sie aus.

"Bis ein Verursacher einer betrügerischen Seite ausfindig gemacht wird, können Monate vergehen. Bis dahin können sich die Emotionen wieder beruhigt haben und ein neues Thema die Medien füllen", schließt Ljubic ab.

(Ende)
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