pte20121109017 in Business

Chinesische Investoren kaufen Europa auf

Trotz Eurokrise werden vier Mrd. Euro im ersten Quartal investiert


Shanghai: Chinesen investieren weltweit (Foto: pixelio.de, Florian Carl)
Shanghai: Chinesen investieren weltweit (Foto: pixelio.de, Florian Carl)

Köln (pte017/09.11.2012/11:00) Allein im ersten Quartal 2012 haben chinesische Investoren vier Milliarden Euro in europäische Unternehmen investiert. Inzwischen haben die deutschen Ziele der Chinesen die britischen übertrumpft. Damit ist Deutschland Investitionsland Nummer eins für Privatinvestoren aus dem Fernen Osten. Die Konjunktur- und Schuldenkrise lässt die chinesischen Investoren kalt. Die knapp vier Milliarden Euro in den ersten drei Monaten von 2012 erreichen in der Hochrechnung auf zwölf Monate das Deal-Volumen von rund 16,6 Milliarden Euro. Das ergab eine Prognose der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. "Es ist schön, dass die Chinesen in Europa und in Deutschland Arbeitsplätze schaffen und nicht nur Waren liefern", meint Klaus-Heiner Röhl, Wirtschaftswissenschaftler am Institut der deutschen Wirtschaft Köln http://www.iwkoeln.de , gegenüber pressetext.

Chinesisches Wachstum nicht überzubewerten

Die chinesische Auslandsinvestition könne aber da ein Problem werden, wo Führung und Politik gekauft wird, wie etwa in Kambodscha, sagt Röhl. Man dürfe das chinesische Wachstum auch nicht überbewerten: "China kommt von Null, deshalb gibt es diese Steigerungen. Wenn man das Investitionsvolumen mit Nordeuropa, USA und Japan vergleicht, ist es China noch ein Investitionszwerg", so Röhl weiter. Umgekehrt üben europäische Unternehmen und Finanzinvestoren in China Zurückhaltung: Sie kündigten von Januar bis Ende März 2012 Transaktionen im Gesamtwert von lediglich 1,8 Milliarden Euro in China (ohne Hongkong) an.

"Die aktuell schwierige Lage vieler europäischer Unternehmen eröffnet chinesischen Investoren günstige Gelegenheiten", kommentiert Jens-Peter Otto, China Business Group Leader bei PwC. "Aber natürlich sind auch die Technologien und das Know-how der potenziellen Zielunternehmen für die Chinesen von sehr großem Interesse. Wir beobachten derzeit, dass die Akquisitionsvolumen immer größer werden. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann ein großer Deal kommt." Mittlerweile ist Deutschland die beliebteste Zielregion: Im ersten Quartal hatten 28 Prozent der Deals in Europa ein deutsches Ziel, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 19 Prozent sowie Frankreich und Italien mit jeweils sechs Prozent. "In der Vergangenheit konzentrierte sich die chinesische Investitionspolitik stark auf den Energiesektor. Mittlerweile sichern sich jedoch zunehmend private chinesische Investoren über Zukäufe industrielles Know-how und den Marktzugang nach Europa", sagt Volker Strack, Leiter Transactions Services bei PwC.

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