pte20121106030 in Leben

Cyberattacken: 90 Prozent der US-Firmen betroffen

Forscher orten mangelnde Sicherheitsvorkehrungen bei Netzwerken


Datencenter: Cybercrime ist allgegenwärtig (Foto: flickr.com/qscag)
Datencenter: Cybercrime ist allgegenwärtig (Foto: flickr.com/qscag)

New York/Düsseldorf/Wien (pte030/06.11.2012/12:28) In den vergangenen zwölf Monaten wurden rund 90 Prozent aller amerikanischen Unternehmen von Cyberkriminellen gehackt. Zu diesem Ergebnis kommt das Ponemon Institute http://ponemon.org , das für eine Studie 583 Firmen untersucht hat. Die meisten Unternehmen wurden mehrmals Opfer von Cybercrime und mehr als die Hälfte sind der Meinung, dass man sich gegen die Angriffe ohnehin nicht wehren kann.

Gewaltiger wirtschaftlicher Schaden

Die finanziellen Folgen für betroffene Unternehmen können gewaltig sein. 41 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass durch Cybercrime bereits ein Schaden von 500.000 Dollar und mehr entstanden ist, 16 Prozent konnten keine Angaben machen.

"Die tatsächliche Bedrohung ist wahrscheinlich viel geringer als in den Medien geschrieben wird. Cybercrime ist momentan einfach in Mode. Grundsätzlich muss man sagen, das kleine Unternehmen zwar von den Kriminellen ausgespäht werden, der große wirtschaftliche Schaden entsteht aber nur bei großen Unternehmen, bei denen sich die Datenbeschaffung für die Hacker auch lohnt", sagt Hans Zeger von der ARGE Daten http://argedaten.at im Gespräch mit pressetext.

Die wirtschaftlich gefährlichsten Internetangriffe sind der Studie zufolge jene, die von Schadsoftware verursacht werden, gestohlenen Geräte oder illoyalen Insidern. Zusammen machen diese Faktoren mehr als 78 Prozent der jährlichen Unternehmenskosten im Zusammenhang mit Cybersecurity aus.

Deutschland Cybercrime-Hochburg

Wie der Sicherheitsbericht "Internet Security Threat Report" von Symantec http://symantec.com/de zeigt, ist die weltweite Anzahl der Cyberattacken im Vorjahr um 81 Prozent auf 5,5 Mrd. gestiegen. Deutschland landet im europäischen Ländervergleich auf dem ersten Platz - noch vor Russland und Großbritannien.

"In erster Linie zielen die Angreifer auf das Sammeln von Daten, Übermitteln von Inhalten und das Anwender-Tracking ab. Speziell Unternehmen müssen sich verstärkt mit diesen Gefahren auseinandersetzten, da immer mehr mobile Geräte im Arbeitsalltag Einzug halten", schreiben die Forscher.

Sorgloser Umgang in Österreich

Aus dem Cybercrime-Report des österreichischen Bundeskriminalamts http://www.bmi.gv.at geht hervor, dass es 2011 insgesamt 5.112 Anzeigen wegen Cyberdelikten gegeben hat. Der Großteil davon waren Betrügereien. Diese Sparte ist im Vorjahr um 36 Prozent gestiegen. Das Innenministerium warnt deswegen vor sorglosem Umgang mit dem Internet und persönlichen Daten.

Datenschutzexperte Zeger ist von der Arbeit des Ministeriums nicht begeistert: "Da wird viel heiße Luft verbreitet." Er ist überzeugt, dass in Österreich jedes zehnte Delikt nicht gemeldet oder registriert wird. "Das Innenministerium hat keine Ahnung", urteilt Zeger.

(Ende)
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