pte20120823002 in Business

Werbemarkt-Flaute: Immer weniger offene Stellen

Stellengesuche durch Agenturen schwinden - Investitionen stagnieren


Frau im Büro: Werbewirtschaft bietet weniger Jobs (Foto: Flickr/Victor1588)
Frau im Büro: Werbewirtschaft bietet weniger Jobs (Foto: Flickr/Victor1588)

Berlin (pte002/23.08.2012/06:05) Die deutsche Werbewirtschaft hat immer weniger Jobs zu vergeben: Fünf Prozent Experten weniger suchte die Branche im ersten Halbjahr 2012 gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Das zeigt der Zentralverband der Werbewirtschaft ZAW http://zaw.de in seiner Arbeitsmarktanalyse. "Stellenangebote entwickeln sich parallel zum Umsatz. Der deutsche Werbemarkt steckt eindeutig in einer Flaute", sagt ZAW-Sprecher Volker Nickel gegenüber pressetext. Um maximal ein Prozent auf 30 Mrd. Euro dürften Investitionen in massenmediale Werbung im Gesamtjahr steigen.

Agenturen stellen weniger ein

Die ZAW-Experten prüften 2.172 Stellenofferte, davon zwei Drittel auf Onlinediensten, ein Viertel in der Werbefachpresse und sieben Prozent in Tageszeitungen. Geschalten wurden die Anzeigen vorrangig von Werbeagenturen (82 Prozent), während Werbeträger bloß 13 Prozent und werbende Unternehmen fünf Prozent ausmachten. Stellengesuche bei Agenturen nahmen im Jahresvergleich um fünf Prozent ab, bei werbenden Firmen sogar um 29 Prozent. Einzig in den Medien - allen voran in Fachverlagen - gab es ein Einstellungsplus um zehn Prozent.

Für die Jobsituation der Werbefachleute gibt Nickel jedoch Entwarnung: "In früheren Rezessionen hielten die Agenturen ihr Personal stets. Auch derzeit liegt die Arbeitslosenquote im Kerngeschäft Werbewirtschaft mit 4,8 Prozent zwar leicht über dem Vorjahreswert, doch unter der allgemeinen Quote von 6,8 Prozent." 914.000 Stellen gibt es derzeit in der Marktkommunikation, davon 364.000 in der Digitalwirtschaft, 199.000 im Telefonmarketing und 188.000 in den Kernbereichen Werbegestaltung, Werbeträger und Auftraggeber.

Berufsbilder im Wandel

Da sich digitale Medien als Werbeträger immer mehr etablieren, verändern sich die Berufsbilder deutlich: Jede vierte Anzeige bezieht sich auf organisatorische und inhaltliche Steuerung von Werbekampagnen wie Account Manager, Art Director, Texter, Mediaberater oder Projektmanager. Bereits neun Prozent der Stellenofferte sind für werbefachliche Online-Berufe wie Web-Entwickler, Screen-Designer, Projektmanager Online oder Mediaplaner Online.

"War früher die Vereinigung von Medien- und Kreativplanung die zentrale Herausforderung, so kommt jetzt das technische Element dazu. Technik-Berufe reichen immer weiter in die Werbewirtschaft hinein und sind von dieser oft kaum mehr zu trennen", kommentiert Nickel. Die Situation drohe, dass Agenturen Berufe selbst "erfinden" - wogegen sich der Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) wehre. Angesichts des "bereits spürbaren Mangels an Fachkräften" sei es wichtig, den Wandel zu fördern und Berufsbilder klar zu definieren, um künftig die Ausbildung darauf abzustimmen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Johannes Pernsteiner
Tel.: +43-1-81140-306
E-Mail: pernsteiner@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|