Afrika: RapidSMS will HIV-Übertragung eindämmen
Dank UNICEF-Projekt gehen 20 Prozent weniger Testresultate verloren
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Malawi: Innovation kommt auch Medizinern zugute (Foto: flickr.com/evanmwheeler) |
Malawi/Wien (pte003/07.08.2012/06:10) Die Forschungsabteilung der UNICEF http://unicef.org hat ein neues Kommunikationssystem entwickelt, mit dem HIV-Testresultate in Malawi in Sekundenschnelle per SMS verschickt und dadurch unzählige Leben gerettet werden könnten. Der afrikanische Binnenstaat hat eine der höchsten HIV-Raten der Welt und ist auf Hilfe von außen besonders angewiesen. RapidSMS http://www.rapidsms.org könnte schon bald in ganz Afrika eingesetzt werden.
Vielfältige Anwendung
"Die größten Probleme bei der humanitären Hilfe in Ländern wie Malawi sind weite Distanzen, sprachliche und kulturelle Unterschiede sowie fehlende Sicherheit. RapidSMS wird von der UNICEF bereits anderweitig eingesetzt - zum Beispiel bei der Suche nach Eltern alleinstehender Kinder in Katastrophengebieten und der Behandlung mangelernährter Kinder in abgelegenen Regionen", sagt UNICEF-Sprecherin Sylvia Trsek gegenüber pressetext.
Jedes Jahr werden in Malawi 25 Prozent neue HIV-Infektionen, die von Müttern an ihre Kinder übertragen werden, festgestellt. Deswegen ist es sehr wichtig, dass Neugeborene schnell auf eine Infektion getestet werden, um Behandlungen rasch einzuleiten. Bisher gab es dabei große Schwierigkeiten: "Weniger als ein Viertel aller infizierter Kinder wird tatsächlich behandelt", sagt Aye Aye Mon von UNICEF Malawi. "Die medizinische Versorgung muss unbedingt ausgeweitet werden."
In vier Wochen entwickelt
Das neue Kommunikationssystem kam erstmals in Äthiopien zum Einsatz. Nachdem die ganze Sahelzone unter einer schweren Dürre litt, suchte das Forscherteam eine schnelle Lösung, mit der Hilfsgüter effektiv verteilt werden können. Innerhalb von vier Monaten wurde RapidSMS entwickelt. "Wir wussten nicht, wie viele Hilfsgüter benötigt werden. Die betroffenen Menschen mussten Formulare ausfüllen, die viel zu spät in der Hauptstadt Lilongwe ankamen", beschreibt Forschungsleiterin Erica Kochi die Situation. Das System soll jetzt in ganz Afrika zum Einsatz kommen.
Die ersten Ergebnisse aus Malawi sind vielversprechend: "Die Testresultate kommen deutlich schneller an und es gehen bis zu 20 Prozent weniger Tests verloren. Das System kommt auch den Medizinern zugute, die über das System jederzeit Krankendaten abrufen können. "Jeder Vorgang wird protokolliert", so Kochi. Radip-SMS funktioniert noch nicht optimal - es kommt immer wieder zu Netzausfällen. Laut offiziellen Angaben arbeiten die afrikanischen Telefoniebetreiber bereits an einer Lösung.
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