Auto- und Hauskauf stark wetterabhängig
Sonnentage steigern Wert von Schwimmbädern um 1.600 Dollar
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Häuschen: Wetter bestimmt Kaufpreis (Foto: pixelio.de/Wengert) |
Riverside/Kiel (pte003/06.08.2012/06:10) Regen, Schnee und Sonnenschein beeinflussen Kaufentscheidungen deutlich. Das gilt nicht nur für saisonale Produkte, sondern auch für teure, langfristige Investitionen wie der Immobilien- oder Autokauf, bei der man eher keine Spontankäufe vermuten würde. Das berichten Marketingexperten der University of California in Riverside http://ucr.edu in einer Studie für das National Bureau of Economic Research.
Cabrios kauft man bei Hitze
"Steigt die Temperatur um 20 Grad, so werden um 8,5 Prozent mehr Cabrios verkauft, zwei bis drei Wochen nach Schneefällen von 25 Zentimeter um sechs Prozent mehr Wagen mit Allrad-Antrieb", sagt Studienautor Jorge Silva-Risso. Auch die Autofarbe ist betroffen: Fällt die Temperatur um 20 Prozent, sinkt der Absatz von schwarzen Autos um 2,1 Prozent, beim Wechsel von bedeckt zu heiter steigt er hingegen um 5,6 Prozent.
Analysiert haben die Forscher dazu 40 Mio. Neu- und Gebrauchtwagenkäufe in den USA zwischen 2001 und 2008, dazu auch den Verkauf von vier Mio. Einfamilienhäusern, die zwischen 1998 und 2008 ihre Besitzer wechselten. Auch hier waren Wettereinflüsse nicht von der Hand zu weisen: Wird etwa ein Haus mit Schwimmbad im Sommer verkauft, so wird im Schnitt ein um 1.600 Dollar höherer Preis erzielt als im Winter.
Richtiges Brötchenwetter
"Das Wetter wirkt sich auf den Absatz vieler Branchen sehr unterschiedlich aus", erklärt Björn Christensen, Geschäftsführer von meteolytix http://meteolytix.de , im pressetext-Interview. Eindeutig belegt sind Effekte auf die Wahl des Einkaufsortes, wenn es mehrere Alternativen gibt. "An Regentagen haben innenstädtische Geschäfte mit Außenüberdachung die Nase vorne, bei Schönwetter eher freistehende am Stadtrand."
Mit seinem Unternehmen konzentriert sich Christensen auf wetterabhängige Prognosen für verderbliche Waren und Bäckereiprodukte. Selbst hier gilt: An den ersten sonnigen Frühlingstagen sind helle- und Weißbrote gefragt, dunkler Brote nicht - die Grillsaison startet. Im Sommer müssen auch Ansprüche von Touristen oder der Ferien berücksichtigt werden. Ziel der Vorhersage ist es, benötigte Mengen im Voraus genau abzuschätzen und somit Retourware von rund 15 auf zwölf Prozent zu reduzieren.
Mehr Schutz für Konsumenten
Ziel der US-Forscher ist jedoch, Konsumenten vor großen Spontankäufen unter Druck zu bewahren, die sie später bereuen. Hier sollte die Politik ähnliche Schutzmaßnahmen wie etwa Bedenkzeiten einrichten, wie sie bisher beim Tür-zu-Tür-Verkauf gelten. Denn nicht nur das Wetter oder ein leerer Magen können klare Entscheidungen trüben, sondern auch wichtige Ereignisse im Leben wie eine nahende Hochzeit, Jobwechsel oder die Geburt eines Kindes.
Originalstudie unter http://nber.org/papers/w18212
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