Betrugsverdacht: Sammelklage gegen Pornostudios
Wahllose Abmahnungen und Drohungen verunsichern Internetnutzer
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Aufgeknöpft: User gegen Pornoindustrie (Foto: pixelio.de, Klaus König) |
Dade County/Köln (pte025/11.07.2012/14:00) Die US-Amerikanerin Jennifer Barker aus Lousville verklagt fünf Pornostudios wegen Betrugs, Verleumdung und unrechtmäßiger Bereicherung. Sie beschuldigt die Unternehmen, wahllose Abmahnungen an Bittorent-Nutzer zu verschicken, in denen sie Zahlungen für nicht begangene Urheberechtsverletzungen verlangen. Barker hat vor einem Gericht in Dade County in Florida eine Sammelklage im Namen von 200.000 Betroffenen eingereicht.
In Deutschland unmöglich
"Dem deutschen Prozessrecht sind solche Sammelklagen, wie sie in den USA eingebracht werden, fremd", erklärt Ivo A. Ivanov, Rechtsexperte des Verbands der deutschen Internetwirtschaft eco http://eco.de , auf pressetext-Anfrage. Abmahnungen gibt es allerdings auch hierzulande. Massenabmahnungen im Bereich von vermeintlichen Urheberrechtsverletzungen sind zumeist mit unverhältnismäßig hohen Schadens- und Kostenansprüchen verbunden. Unternehmen sollten hingegen verstärkt auf zeitgemäße und hochqualitative Kundenmodelle setzen, anstatt mit Abmahnungen abzuschrecken, so der Experte.
Bei den vermeintlichen Übeltätern handelt es sich um die Produktionsfirmen Elegant Angel, Malibu Media, Third Degree Films, K-Beech und Raw Films. Ihnen wirft die Amerikanerin vor, sich IP-Adressen von Bittorrent-Nutzern zu angeln und somit Anzeige gegen unbekannt zu erstatten. Internet Service Provider würden dadurch von den Gerichten aufgefordert, die Kontaktadressen der Verbraucher zur Verfügung zu stellen. Dies geht hervor aus einem Bericht des Branchenmagazins xbiz.com http://xbiz.com hervor, der sich auf Prozessunterlagen stützt.
Zehn Mio. Euro Schadenersatz
In den vergangenen fünf Jahren sollen die Anwälte der genannten Studios den der Urheberrechtsverletzungen bezichtigten Bittorent-Nutzern telefonisch gedroht haben, sie öffentlich wegen pornografischer Downloads bloßzustellen, wenn sie nicht mehrere hunderttausend US-Dollar Strafe zahlen. Barker wurde gesagt, dass man sich außergerichtlich einigen könne wenn sie freiwillig zahle. Sie beteuert jedoch, sich weder mit Filesharing auszukennen noch Pornofilme im Internet zu konsumieren. Ihr Anwalt Kenneth Henry fordert zehn Mio. Euro Schadenersatz und zieht Klagen gegen weitere Studios in Erwägung.
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