Hotel Mama ist Versicherung bei Jobverlust
Rückzugsmöglichkeit führt langfristig zu besserem Gehalt
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Fünf-Stern-Hotel: Elternhaus hilft der Karriere (Foto: pixelio/Stihl) |
Philadelphia (pte004/28.06.2012/06:15) Die Möglichkeit, in Krisenzeiten wieder zu den Eltern zurückkehren zu können, fördert die Karriere von jungen Erwachsenen. Das zeigt Greg Kaplan, Ökonom an der University of Pennsylvania http://upenn.edu , im "Journal of Political Economy". "Viele Jugendliche ziehen nach einem Jobverlust vorübergehend wieder zurück in die elterliche Wohnung. Obwohl viele der Gedanke ängstigt, bringt dieser intuitive Schritt erstaunlich viele Vorteile - nicht nur als kurzfristiges Sicherheitsnetz, sondern auch langfristig für die Karriere", so der Studienautor.
Elternhaus gibt Karriere-Kick
Kaplan untersuchte die Biografien von 1.500 Männern der Jahrgänge 1980 bis 1984. Genauer nahm er unter die Lupe, wie es ab dem 20. Lebensjahr in jedem Monat um die Beschäftigung und den jeweiligen Wohnort stand. Mit 23 waren 40 Prozent von denen, die zuvor bereits aus dem Elternhaus ausgezogen waren, wieder für mindestens einen Monat zurückgekehrt. Im Falle von Arbeitslosigkeit stieg die Chance dieses Schrittes in den drei Folgemonaten um 63 Prozent. Untersucht wurden zwar nur Nicht-Akademiker, die Werte treffen aber laut Kaplan auf alle Bevölkerungsschichten zu.
Spannende Einblicke lieferte besonders die Auswertung, wie sich die Karriere der Untersuchten weiterentwickelte. Grundsätzlich sind Jugendliche, die mit 20 Jahren ihren Job verloren haben, im Nachteil: Sechs Jahre später haben sie ein um durchschnittlich 25 Prozent geringeres Einkommen als jene, die mit 20 nicht arbeitslos waren. Dieser Langzeit-Effekt trat aber fast ausschließlich bei Jugendlichen auf, die nicht mehr bei den Eltern wohnten und auch nicht mehr zurückkehrten. Wer sich hingegen zur Rückkehr entschloss, verdiente mit 26 genauso viel wie durchgehend arbeitende Jahrgangskollegen.
Sicherheit macht wählerisch
Die Wohnung der Eltern hat somit eine Pufferwirkung, die einer Versicherung ähnelt. Aufgrund der realen Daten konnte Kaplan zeigen, warum dies so ist: "Wer noch zuhause lebt, wird beim Annehmen einer neuen Arbeitsstelle wählerischer. Er kann es sich leisten, auf ein Angebot zu warten, das ihm künftig besseren Verdienst in Aussicht stellt." Derartige Jobs mit Wachstumspotenzial sind jedoch schwieriger zu finden und beginnen oft mit kurzfristig niedrigem Verdienst - etwa mit einem Praktikum. "Wer noch zuhause wohnt, nutzt solche Gelegenheiten eher als jemand, der Miete und Unterhalt selbst bestreiten muss", sagt Kaplan.
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