pte20120626026 in Business

Inflationsangst treibt Anleger zu Schließfächern

Hohe Nachfrage bereitet Schweizer Banken Platzprobleme


Schließfächer: beliebt bei Wohlhabenden (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm
Schließfächer: beliebt bei Wohlhabenden (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm

Zürich/Stuttgart (pte026/26.06.2012/13:59) Angesichts der globalen, marktübergreifenden Unsicherheiten und den düsteren Aussichten in der Eurozone entscheiden sich immer mehr Anleger dazu, ihr Geld Schweizer Banken anzuvertrauen. Dabei investieren sie ihr Geld nicht etwa in riskante Wertpapiere, sondern stecken es in Schweizer Schließfächer. "Diese Risikoaversion ist ein klassisches Krisensymptom, das die vorherrschende Ungewissheit widerspiegelt", sagt Hans-Peter Burghof, Experte für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim http://uni-hohenheim.de , im Gespräch mit pressetext.

Bargeld, Schmuck und Gold

Die Menschen zahlen ihr Geld vermehrt in Bar ein. Der Schweizer Franken wird auf den Finanzmärkten stark nachgefragt, ist aber gleichzeitig als Barbestand äußerst attraktiv, so heißt es vonseiten der Schweizerischen Nationalbank http://snb.ch . Indikator dafür ist die intensive Nachfrage nach 1.000-Franken-Banknoten, die in erster Linie zu Lagerzwecken vorgesehen sind.

Neben Bargeld sind es vor allem auch Wertgegenstände wie Schmuck oder andere teure Besitztümer, die den Weg in einbruchssichere Tresore finden. "Manche Leute sagen, sie würden eher ein schönes Gemälde kaufen, anstatt in einen Investmentfonds zu investieren", beschreibt Ulrich Körner, Geschäftsführer von UBS http://ubs.com , die derzeitige Verunsicherung der Anleger. Experte Burghof gibt jedoch zu bedenken, dass Kunstgegenstände durch die Aufbewahrung in Tresoren keinen Ertrag bringen und die Sicherung mit erheblichen Kosten verbunden ist. Dadurch macht diese konservative Strategie erst bei großem Kapital Sinn.

Engpässe bei Schließfächern

Das massenhaft in die Banken und Märkte gepumpte Geld schürt die Angst einer grassierenden Inflation und damit verbundenen Preissteigerungen. Anlagewerte wie Immobilien, Gold oder klassische Kunstobjekte erfreuen sich daher besonders großer Beliebtheit. Aufgrund der generell erhöhten Attraktivität konservativer Anlageformen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20120523023 ) sind Engpässe bei den zur Verfügung stehenden Schließfächern abzusehen. Die Migrosbank http://migrosbank.com kann dies bestätigen. "Bei gewissen Filialen sind sämtliche Schließfächer vermietet", so deren Pressesprecher Albert Steck.

(Ende)
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