Carrefour zeigt Griechenland kalte Schulter

Joint-Venture-Verkauf an Marinopoulos besiegelt - Aktie im Plus

Griechische Carrefour-Filiale: gehört der Vergangenheit an (Foto: carrefour.com)

Boulogne/Paris (pte014/15.06.2012/11:45) Die französische Einzelhandelskette Carrefour http://www.carrefour.com gibt ihre Aktivitäten in Griechenland angesichts der schlechten Wirtschaftslage auf. Wie das Unternehmen heute, Freitag, bekannt gegeben hat, soll der Anteil am griechischen Joint Venture vollständig an den dortigen Partner Marinopoulos verkauft werden. Damit zieht das Konzern-Management kurz vor den am Sonntag stattfindenden Parlamentswahlen die Reißleine. An der Börse kommt der Schritt gut an - obwohl das Unternehmen über den Verkauf 220 Mio. Euro abschreiben muss.

Pessimistischer Ausblick

"Wenn Staatshaushalte wie in Griechenland radikalst konsolidiert werden müssen, geht das in erster Linie zulasten des Konsums. Bei den Helenen spielt der Konsum wie in keinem anderen Land der EU eine bedeutende Rolle. Die Entscheidung Carrefours, sich nun aus Griechenland zu verabschieden, drückt nicht zuletzt eine pessimistische Zukunftsperspektive aus", unterstreicht Andreas Jörg Scheuerle, Leiter des Sachgebiets Europäische Konjunktur und Branchenanalysen bei der DekaBank http://dekabank.de , auf Nachfrage von pressetext.

Die Börsianer goutieren die Entscheidungen des frisch gebackenen Carrefour-Chefs Georges Plassat und schicken die Aktie in die Gewinnzone. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:16 Uhr) notiert das Papier in Frankfurt mit einem Plus von 1,75 Prozent bei 13,95 Euro. Plassat, der zuvor CEO bei der französischen Textilgruppe Vivarte war, reagiert mit dem Aus in Griechenland auf die dort rückläufigen Umsätze im ersten Quartal um 16 Prozent. Weitere Probleme könnten sich aus der Präsenz in Problemländern wie Spanien und Italien ergeben.

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