Enormer Handlungsbedarf bei Österreichs Sport
Nationaler Aktionsplan Bewegung: Konsultationsentwurf fertig
![]() |
Läufer: Maßnahmen gegen Bewegungsmangel in Planung (Foto: pixelio.de/Lanznaster) |
Wien (pte017/11.06.2012/12:55) Die Österreicher betreiben zu wenig Sport. Der "Nationale Aktionsplan Bewegung" http://napbewegung.at soll künftig dazu anregen, den Rückstand gegenüber der EU - und erst recht gegenüber den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO - aufzuholen. Um drohenden Gesundheitsschäden entgegenzuwirken, haben Sportminister Norbert Darabos und Gesundheitsminister Alois Stöger am heutigen Montag in Wien den Konsultationsentwurf dieses Plans präsentiert. Das 25 Ziele umfassende Papier wird bis Mitte August öffentlich diskutiert und ab Herbst 2012 umgesetzt.
Bewegungsfaule Nation
Dem Eurobarometer 2010 zufolge treiben 62 Prozent der Österreicher seltener als einmal pro Woche Sport, was unter dem EU-Schnitt liegt. Nur die Hälfte der Männer und 20 Prozent der Frauen sind laut Ernährungsbericht 2008 körperlich so aktiv wie von der WHO empfohlen. Drastisch ist auch die Situation der jungen Generation, verdeutlicht Stöger: "Nur jeder fünfte Schüler hält die WHO-Empfehlung von einer Bewegungsstunde pro Tag ein, bei 17-Jährigen sogar nur neun Prozent. Das zeigt, wir müssen etwas tun", so der Gesundheitsminister.
Sport für Jung und Alt
Die Förderung von Sport und Bewegung sei Angelegenheit aller, betonen die beiden Regierungsvertreter. Deutlich wird dies in den einzelnen Vorschlägen, angefangen bei besserer Information über Gesundheit und Bewegung oder beim Zugang aller zu Sportvereinen und deren präventiver Angebote, bis hin zu Sportangeboten für Ärzte und Pflegeberufe; letztere deshalb, da sie ähnlich wie auch Behördenbedienstete eine Vorbildrolle innehätten und somit zur Motivation anderer Gruppen beitragen. "Zu prüfen" seien auch Konzepte, bei denen Krankenkassen gesundheitsorientierte Bewegung fördern.
Für die Situation der Kinder - Studien zeigen bereits große Mängel bei der motorischen Ausdauer, der Unterentwicklung der Rumpfmuskulatur oder der Bewegungskoordination - fordert der Konsultationsentwurf höheres Augenmerk für das Unterrichtsfach Bewegung und Sport. Schulsportbewerbe sollen ausgebaut und Fitnessprogramme für Jugendliche ins Leben gerufen werden. Da auch am andere Ende der Altersskala Aufholbedarf besteht, sollen Seniorentrainer ausgebildet und Vereinssport-Angebote für Ältere forciert werden.
Öfter zu Fuß und mit dem Fahrrad
Da ein bedeutender Teil des Lebens in der Arbeit verbracht wird, soll es auch hier Initiativen geben. "Chronische Erkrankungen haben viel mit Bewegungsmangel im Alltagsverhalten zu tun. Gezielte Bewegung am Arbeitsplatz kann Probleme wie Kreuzweh in vielen Fällen hintan halten", sagt Stöger. Die Möglichkeiten des Einwirkens reichen hier von der steuerlichen Absetzbarkeit von Gesundheitsförderung bis zu betrieblichen Sportanlagen und Förderung des Zurücklegens des Arbeitsweges mit dem Rad oder zu Fuß.
Auf planerischer Ebene fordert der Aktionsplans-Entwurf bessere Strukturen für bewegungsaktive Mobilität: Baumaßnahmen und Imagekampagnen sollen die öffentlichen Räume attraktiver für Fußgänger und Radfahrer machen. Der Bewegungsaspekt muss auch in Raumplanung, Flächenwidmung und Wohnbauförderung berücksichtigt: Speziell in Städten soll über diese Instrumente die Strategie der kurzen Wege weiter umgesetzt und allen Bevölkerungsgruppen Bewegung, Spiel und Sport nahe gebracht werden.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Johannes Pernsteiner |
| Tel.: | +43-1-81140-306 |
| E-Mail: | pernsteiner@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


