Praktiker-Großaktionär will Aufsichtsrat umkrempeln
Sanierungsfall: US-Finanzinvestor soll helfen
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Praktiker-Filiale: frisches Geld nötig (Foto: praktiker.com) |
Wien/Frankfurt (pte021/04.06.2012/13:57) Der Praktiker-Großaktionär Maseltov zielt darauf ab, beinahe den ganzen Aufsichtsrat des Unternehmens auszutauschen. Der Fonds aus Wien will dies bei der Hauptversammlung am 4. Juli erreichen. Zu den Wackelkandidaten zählen vor allem Aufsichtsratschef Kersten von Schenck und Vorstandschef Kay Hafner. Auf Hafner soll die Maseltov-Sprecherin Isabella De Krassny folgen. Maseltov selbst hält zehn Prozent, während die Privatbank Semper Constantia auf fünf Prozent der Aktien kommt. De Krassny verwaltet den Anteil beider Anleger, also 15 Prozent. "Angesichts der starken Wettbewerbssituation in Deutschland und der sich weiter verschlechternden Finanzlage von Praktiker http://praktiker.com ist Handeln das Gebot der Stunde, um die notwendige Restrukturierung voranzutreiben", schildert Peter Steiner, Analyst der BHF Bank http://bhf-bank.com , im Gespräch mit pressetext.
Strategiewechsel mit neuen Köpfen
Die in Frage kommenden Kandidaten für eine Neubesetzung des Praktiker-Führungsgremiums hätten bestehende Anleger gegenüber Maseltov vorgeschlagen, so De Krassny. "Der strategischen Repositionierung des Unternehmens muss nun ein glaubhafter Neustart im Aufsichtsrat folgen", erklärte die Fondsmanagerin. Sie will, dass es in Zukunft auch wichtigen Geldgebern ermöglicht wird, in den Aufsichtsrat einzuziehen.
Praktiker befindet sich bereits seit Monaten in gehörigen Turbulenzen. Nach langwierigen Sanierungsmaßnahmen hat der Konzern einen radikalen Wechsel vollzogen und die Pläne zur Gesundung des Unternehmens verworfen. Auch der Chef wurde ausgetauscht. Bei der angesetzten Hauptversammlung ist eine Kapitalerhöhung geplant. Dazu kommt, dass der US-Investor Anchorage Zugriffsrechte für einen 15-prozentigen Unternehmensanteil erhalten soll.
Halbe Milliarde Verlust
Anchorage ist Praktikers wichtigste Stütze in der derzeitigen Phase. Er soll, so heißt es, dem Konzern einen 85 Mio. Euro-Kredit gewähren. Als Absicherung für einen Kreditausfall sind 78 Filialen der Praktiker-Tochter Max Bahr im Gespräch. De Krassny beschwichtigt allerdings und meint, es sei keine Gefahr in Verzug, die eine Verpfändung von so wichtigen Unternehmensteilen rechtfertige.
In den vergangenen Jahren wurden die Wolken über dem Baumarkt-Riesen immer dunkler. Hauptgrund dafür waren großzügige 20-Prozent-Rabattaktionen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20110727015 ) . Der Umsatz passte, der Gewinn nicht. Aufgrund der Abschaffung der Aktionen und eines kriselnden Osteuropa-Geschäfts, rutschte Praktiker in ein Debakel. Im Jahr 2011 musste die Kette mehr als eine halbe Milliarde Verlust hinnehmen.
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