Bebo-Gründer ziehen Management vor den Kadi
Betrugsvorwürfe: Fünf Mio. Dollar Schadenersatz gefordert
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Vergleich: wahrscheinliches Ende im Bebo-Prozess (Foto: pixelio.de, G. Altmann) |
San Francisco (pte001/27.04.2012/06:00) Die Eigentümer des sozialen Video-Netzwerks Bebo http://www.bebo.com werden von den Gründern der Plattform und den Investoren verklagt. Den derzeitigen Eigentümern, Criterion Capital Partners (CCP), wird Betrug der Anleger vorgeworfen. Die Schadenersatzforderungen belaufen sich auf fünf Mio. Dollar. CCP soll unter anderem Geld veruntreut, Informationen zurückgehalten und den Aufsichtsrat missachtet haben. Das aktuelle Management bezeichnet die Vorwürfe als "haltlos". Bebo war 2005 gegründet und 2008 von AOL für 850 Mio. Dollar übernommen worden. Mangelnder Erfolg führte 2010 zum Verkauf an CCP.
"Bebo war einer der Hoffnungsträger für ernstzunehmende YouTube-Konkurrenz. Die Chancen waren da, aber AOL war der falsche Käufer. Solche Gerichtsverfahren sind oft ein Zeichen dafür, dass verzweifelt versucht wird, noch irgendwie Geld aus einem Unternehmen zu pressen. In den USA enden sie meist mit einem Vergleich. Abschreiben würde ich Bebo nicht, abgerechnet wird immer am Schluss", sagt Jörg Blumtritt, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Social Media http://www.ag-sm.de , im Gespäch mit pressetext.
Erboste Gründer
Die Gründer von Bebo, Michael und Xochi Birch, halten nach wie vor Anteile an der Firma. Ende 2010 haben sie auf Bitte von CCP zusammen mit anderen Shareholdern sogar nochmals in die Plattform investiert. Daraufhin gab es angeblich sogar einige Kaufangebote für Bebo, die jedoch ignoriert worden sein sollen. CCP wird auch vorgeworfen, die Reputation des Unternehmens ruiniert und somit den Wert deutlich gemindert zu haben. Es sollen sogar Klagen ignoriert worden sein, was zu teuren Strafzahlungen geführt habe, heißt es in der Klageschrift an das Gericht in San Francisco.
Neben Schadenersatzzahlungen fordern die Kläger auch, dass das Gericht einen Verwalter ernennt, der die Geschäfte von Bebo leiten soll. So könnten die Anteilseigner von einem eventuellen Weiterverkauf stärker profitieren. Um ihre Forderungen durchzusetzen, greifen die Shareholder auch CCP-CEO Adam Levin persönlich an. Er habe nicht genügend Zeit und Energie für Bebo aufgewendet. Levin sei nur selten im Bebo-Büro aufgetaucht. Außerdem habe er sich monatlich unrechtmäßig 14.000 Dollar aus der Bebo-Kasse überwiesen. Auch ein Ausfall der Bebo-Seite im Januar sei auf Missmanagement zurückzuführen.
Schlechte Zahlen
CCP hingegen behauptet, dass Bebo durch Kostenschnitte und technologische Updates profitabel gemacht worden sei. Den Rückgang des Verkehrs auf der Seite konnte CCP jedoch auch nach eigenen Angaben bisher nicht aufhalten. Wie viele Social-Media-Start-ups konnte Bebo die hohen Erwartungen der Investoren bisher nicht erfüllen. "Anders als bei sozialen Allround-Netzwerken gibt es auf dem Videosegment durchaus noch Chancen für Konkurrenten des Platzhirschen. Guter Content ist der Schlüssel. Bebo könnte mit neuen Investoren und entsprechenden Partnern doch noch erfolgreich werden", so Blumtritt.
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