Mobiltelefone: Potenzielle Fußgänger-Killer
Unfälle durch Ablenkung während des Gehens keine Seltenheit
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Ampelmännchen: Gefahr durch Handys steigt (Foto: pixelio.de, Kurt F. Dominik) |
London (pte003/26.04.2012/06:10) Die Handhabung eines Mobiltelefons ist für Fußgänger ein beträchtliches Risiko. Egal ob Telefonieren oder SMS-Schreiben, die Ablenkung durch den elektronischen Helfer kann im Straßenverkehr unangenehme Folgen haben. Ein Video, das sich im Internet verbreitet, zeigt beispielsweise ein chinesisches Mädchen, das so in ihr Telefonat vertieft ist, dass sie das tiefe Loch in der Straße vor sich nicht bemerkt. Die junge "Telefanatin" aus dem Reich der Mitte bleibt zum Glück unverletzt. Genaue Statistiken zur Zahl der von Handys verursachten Unfälle bei Fußgängern gibt es nicht.
Kaum Daten vorhanden
Eine Umfrage der gemeinnützigen Organisation Living Streets http://www.livingstreets.org.uk unter 1.000 britischen Mobiltelefonierern hat ergeben, dass jeder Zehnte sich schon einmal verletzt hat, weil während des Gehens Kurznachrichten geschrieben wurden. Eine findige PR-Agentur hat daraufhin sogar die Straßenlaternen einer vielfrequentierten Straße mit Polstern ausgestattet.
"In Österreich gibt es derzeit keine Statistiken zur Ablenkung durch Mobiltelefone. Derzeit wird vom Ministerium aber ein Schwerpunkt zum Thema Ablenkung im Straßenverkehr gestartet", sagt Florian Schneider vom Kuratorium für Verkehrssicherheit http://www.kfv.at gegenüber pressetext. Die Gefährdung durch Mobiltelefone kann der Experte jedoch bestätigen. "Eine Studie von uns hat ergeben, dass Telefonieren die Reaktionszeit um 50 Prozent verringert. Neun Prozent der Fußgänger in Österreich geben an, beim Gehen zu telefonieren oder Musik zu hören", so Schneider.
Auch Fahradfahrer sind gefährdet. "Die Freizeitunfallstatistik lässt darauf schließen, dass telefonierende Radfahrer einige Unfälle verursachen. Eine Befragung zeigt, dass die Österreicher Telefonieren und Smartphone-Verwendung im Straßenverkehr für gefährlich halten. Nach eigenen Unfällen wurde zwar gefragt, aber niemand wollte derartige Ablenkung zugeben", erklärt Schneider. Der Blick aufs Handy ist laut dem Experten noch gefährlicher als ein Telefonat.
Häufig tödliche Folgen
Obwohl Handynutzung beim Gehen oft lediglich mit blauen Flecken oder verstauchten Knöcheln bestraft wird, kann Ablenkung für Fußgänger durchaus auch ernsthaftere Konsequenzen haben:
"Es gibt keine statistischen Informationen zu dem Thema in unserer Unfallstatistik. Es ist aber anzunehmen, dass Mobiltelefone durchaus für einige Fußgänger-Unfälle verantwortlich sind. Ablenkende Tätigkeiten sind insgesamt für elf Prozent aller tödlichen Unfälle auf öffentlichen Straßen verantwortlich. Sieben Prozent der Todesfälle gehen auf Fußgängerfehlverhalten zurück, meist unvorhersehbare Straßenquerungen bei schlechter Sicht", sagt Otmar Bruckner vom österreichischen Verkehrsministerium http://www.bmvit.gv.at gegenüber pressetext. Verboten ist die Verwendung von Mobiltelefonen im Verkehr als Fußgänger übrigens genauso wenig wie ein Rausch.
Video von Mobiltelefon-Unglück:
(Ende)
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