Social Sitter: Urlaubsvertretung für Online-Ich
Kreativagentur-Scherz stößt auf unerwartete Nachfrage
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Social Sitter: Werbegag taugt nicht für Realität (Foto: socialsitter.net) |
Hamburg (pte002/25.02.2012/06:05) Die Kreativagentur Kolle Rebbe http://www.kolle-rebbe.de hat mit dem Konzept des Social Sitters http://socialsitter.net einen Nerv getroffen. Die als Scherz gedachte App, die einen kostenlosen Ersatz-Account-Betreuer für abwesende oder verhinderte Social-Media-Junkies verspricht, erfreut sich großer Beliebtheit. "Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es einmal wirklich so weit kommen wird. Wir wollten die ersten sein, die die Idee aufgreifen. Es haben sich schon sehr viele Interessenten beworben, bislang mehr potenzielle Vertreter als Vertretene", heißt es auf Nachfrage von pressetext bei Kolle Rebbe. Dass tatsächlich Facebook-Accounts von freiwilligen Vertretern bedient werden, ist unwahrscheinlich.
Innovatives Konzept
Die Jux-Erfindung der Kreativagentur soll das Verweisen eines Social-Media-Profils im Falle von Abwesenheit oder Unpässlichkeit verhindern. Theoretisch können Nutzer von Social Sitter unter mehreren Kandidatinnen und Kandidaten den passenden Stellvertreter auswählen, für einen einzelnen Tag oder gleich mehrere Wochen. Eine Umsetzung in die Realität ist trotz des großen Interesses aus mehreren Gründen schwierig. Das Abtreten der Zugangsdaten an Unbekannte stellt eine erste Hürde dar. Die Geschäftsbedingungen von Facebook bestehen zudem auf die Möglichkeit, einer Person eindeutig ein Profil zuordnen zu können.
Selbst rechtliche Probleme sind bei Missbrauch nicht auszuschließen. Als Werbegag funktioniert das Konzept auf jeden Fall, Potenzial gibt es aber auch in der Realität. "Für Verantwortliche in Unternehmen kann ein solcher Ansatz interessant sein, da eine tägliche Betreuung der sozialen Medien für sie Pflicht ist. Bei Abwesenheit entsteht schnell der Eindruck, dass sich keiner um die Anliegen der Kunden kümmert. Die Vertretung müssten aber bezahlte externe Profis übernehmen", erklärt Social-Media-Consultant Gregor Liebig http://www.SocialMediaAgency.de im Gespräch mit pressetext.
Freiraum muss sein
Für Kleinunternehmen ist eine lückenlose Betreuung des Auftrittes in den sozialen Netzwerken weniger wichtig. "Sie sollten zumindest wöchentlich ein Lebenszeichen von sich geben", so Liebig. Privatpersonen sollten im Falle eines Urlaubs oder einer Phase stressiger Arbeit dann doch lieber auf ihre Online-Identität pfeifen. "Soziale Netzwerke sollten kein Zwang sein. Gerade für Privatpersonen muss ein gewisser Freiraum erhalten bleiben, auch bei einem mehrwöchigen Urlaub", rät der Social-Media-Experte.
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