pte20120203014 in Forschung

"Universal Earphones" erkennen Ohrseite automatisch

Mini-Schaltkreis wechselt Stereokanäle dynamisch


Universal Earphones: Näherungssensor macht Ohrhörer smart (Foto: JST)
Universal Earphones: Näherungssensor macht Ohrhörer smart (Foto: JST)

Tokio (pte014/03.02.2012/11:30) Japanischen Forschern ist es gelungen, eine der bekannten Unannehmlichkeiten des mobilen Musikkonsums auszumerzen. An der Japan Science and Technology Agency (JST) http://www.jst.go.jp/EN werden Kopfhörer entwickelt, die automatisch erkennen können, ob sie im linken oder rechten Ohr ihres Besitzers stecken und stellen den Übertragungskanal entsprechend darauf ein. Damit dürfte die mühselige Identifikation der oft kleinen Hörermarkierungen dank der "Universal Earphones" bald der Vergangenheit angehören.

Einfaches Funktionsprinzip

Das Wissenschaftler-Team, dass dem IGARASHI Design Interface Project http://www.designinterface.jp/en angehört, nutzt zur Realisierung der klugen Musiklieferanten Näherungssensoren. Der Denkansatz dahinter ist simpel und logisch zugleich.

Denn das Messgerät ist auf beiden In-Ear-Hörern an der gleichen Stelle montiert. Steckt der Nutzer nun den Stöpsel in sein rechtes Ohr, so zeigt der Sensor in Richtung des Ohrlappens und misst eine dementsprechend kurze Distanz. Auf der Gegenseite zeigt der Sensor jedoch vom Kopf weg, was ein unterschiedliches Messresultat bringt.

Je nach Anordnung kann das Kopfhörer-Set die Übertragung über einen kleinen Schaltkreis steuern, sodass stets das richtige Ohr mit dem passenden Stereokanal beliefert wird. Dies ist wichtig, um Musik entsprechend der originalen Komposition zu genießen als auch um in einem Surroundsystem Geräusche aus der korrekten Richtung erklingen zu lassen.

Automatische Audiosteuerung in Arbeit

Zusätzlich können die "Universal Earphones" auch erkennen, wenn jemand seine Kopfhörer mit einer anderen Person teilt. In diesem Falle wird die geringe Spannung, die sonst zwischen beiden Seiten verläuft, unterbrochen, und der volle Stereoton wird an beide Hörer ausgegeben.

Die JST-Forscher wollen künftig auch Mechanismen zur Messung der Hautoberflächen-Spannung integrieren. Damit könnten die smarten Ohrstöpsel zukünftig auch registrieren, ob sie gerade in einem Ohr stecken, oder nicht und das jeweilige Audio-Ausgabegerät dazu anweisen, die Wiedergabe zu pausieren oder fortzusetzen. Auch die Auslieferung zweier unterschiedlicher Musikstücke über ein Kopfhörerset ist in Kombination mit einem dafür ausgerüsteten Abspieldevice denkbar.

Ein weiterer Vorteil des Ansatzes ist, dass die Implementation je Kopfhörerpaar weniger als einen Dollar kostet. Das Team um Kohei Matsumura, Daisuke Sakamoto, Masahiko Inami und Takeo Igarashi wird seine Erfindung Mitte des Monats auf der "International Conference on Intelligent User Interfaces" in Lissabon http://iuiconf.org/ vorstellen.

Präsentationsvideo zu den "Universal Earphones":
http://vimeo.com/36062219

(Ende)
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