pte20111223003 in Leben

Deutsche Bahnen besser als ihr Ruf

Unabhängiger Wettbewerb bringt Positiverlebnisse zum Vorschein


Regio: Bahnkunden nominieren Eisenbahner mit Herz (Foto: pixelio.de/Uwe Schwarz)
Regio: Bahnkunden nominieren Eisenbahner mit Herz (Foto: pixelio.de/Uwe Schwarz)

Berlin (pte003/23.12.2011/06:10) In den Medien wird über die Bahnunternehmen, allen voran Marktführer Deutsche Bahn http://www.deutsche-bahn.de , überwiegend negativ berichtet. Das Positive bleibt jedoch oft auf der Strecke. Ein unabhängiger Wettbewerb der drei großen Bahn-Kundenverbände, der Eisenbahngewerkschaft und des Verbands Allianz pro Schiene soll zeigen, dass der Alltag anders aussieht. Gesucht wird der "Eisenbahner mit Herz" http://allianz-pro-schiene.de/eisenbahner-mit-herz . "Die Deutschen Bahnen sind besser als ihr Ruf", sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.

Bereits zum zweiten Mal sind Bahnreisende in Deutschland dazu aufgerufen, den "Eisenbahner mit Herz" zu nominieren. "Was uns am meisten beeindruckt ist: Viele Bahnkunden kennen ihren Lieblingsschaffner mit Namen", so Flege. Das Konzept geht auf. Mit dem Wettbewerb kommen viele positive Geschichten zum Vorschein und vor allem Bahnpersonal, welches über den üblichen Service hinaus die Reisenden durch Humor oder besondere Hilfsbereitschaft geholfen hat.

Bahnmitarbeiter oft Prellbock

Die von den Bahnkunden geschilderten Erlebnisse entstanden überwiegend in unangenehmen Situationen, wenn zum Beispiel der Zug Verspätung hatte, sehr überfüllt war oder technische Defekte auftraten. Nicht selten lassen die Fahrgäste ihren Frust dann am Begleitpersonal ab, obwohl die in der Regel nichts dafür können. "Bahnmitarbeiter sagen oft von sich selbst, dass sie bei Stresssituationen zum Prellbock werden", erklärt Allianz-pro-Schiene-Pressesprecherin Barbara Mauersberg im Gespräch mit pressetext.

"Sie müssen sich Beschimpfungen von Fahrgästen anhören, die in der jeweiligen Situation auch zu recht erzürnt sind und viele der Bahnmitarbeiter berichten, wie leid es ihnen tut, dass die Reisenden wütend sind", so Mauersberg weiter. Durch die Aktion soll das Bahnpersonal dazu motiviert werden, mehr Herz und Einsatz im Alltag zu zeigen. So wie es in den Siegergeschichten 2011 geschah.

Einen Tag vor Weihnachten brachte ein Zugchef einen im Zug liegen gebliebenen Laptop zu seiner Besitzerin zurück. Eine andere Geschichte erzählt von einem Zug, der ausgerechnet am 24. Dezember mitten auf der Strecke liegen blieb. Die Zugbegleiterin schaffte es, die Stimmung der frustrierten und enttäuschten Gäste aufzuhellen. Als der Zug mit mehr als sechs Stunden Verspätung ins Ziel kam, hatte sie selbst ihr Weihnachtsfest verpasst.

Schweizer Bahn als Vorbild

Die Idee zur Aktion kam dem Allianz-pro-Schiene-Chef nach einem Gespräch mit dem Schweizer Bahnchef Andreas Meyer http://sbb.ch . Dieser schwärmte von der Menschenkenntnis, dem psychologischen Gespür und dem enormen Gedächtnis seiner Zugbegleiter. Eidgenössische Schaffner könnten sich merken, welcher Fahrgast welche Fahrkarte vorgezeigt habe.

Kurze Fahrt bezahlen, lange sitzen bleiben, das gehe in Schweizer Zügen nicht durch. Sie wüssten auch, welchem Kunden sie ohne Zögern Geld leihen könnten, das sie dann natürlich per Post mit Dankesschreiben zurückgeschickt bekämen. Glaubt man SBB-Chef Meyer, erhält der Kundendialog in Bern viel Lob. In Deutschland können Bahnreisende ihre Geschichte noch bis zum 31. Januar 2012 einreichen. Die Sieger werden im April gekürt, die Laudation dazu wird von Entertainer Harald Schmidt gehalten.

(Ende)
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