pte20111214027 in Leben

Illegale Downloads bei Hollywood-Studios

Angestellte laden Filme und Serien herunter


Blinde Gerechtigkeit: youhavedownloaded.com (Foto: pixelio.de, Thorben Wengert)
Blinde Gerechtigkeit: youhavedownloaded.com (Foto: pixelio.de, Thorben Wengert)

Los Angeles (pte027/14.12.2011/13:41) Mitarbeiter der großen Hollywood-Studios NBC Universal, Sony Pictures und Fox Entertainment wurden auf frischer Tat beim Verstoß gegen die Urheberrechtsgesetze ertappt, deren Einhaltung die Unternehmen so aggressiv fordern, wie torrentfreak.com berichtet. Auch Angestellte einer holländischen Rechteverwertungsgesellschaft und einer US-Kirche haben sich augenscheinlich an verbotenen Früchten gelabt.

"Das ist für die Beteiligten eine peinliche Geschichte. Gleichzeitig handelt es sich um ein Warnsignal, wie weit die Erosion des Unrechtsbewusstseins schon fortgeschritten ist. Bei größeren Unternehmen mit vielen Mitarbeitern kann man so etwas nicht ausschließen", sagt Christine Ehlers von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen http://www.gvu-online.de gegenüber pressetext.

Filme und Serien

Die Urheberrechtsverletzungen der Anti-Piraterie-Verfechter wurden von findigen Bloggern mithilfe der russischen Plattform youhavedownloaded http://youhavedownloaded.com entlarvt. Die Seite zeigt nach Eingabe einer IP-Adreese die jeweils via BitTorrent getätigten Downloads an (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/111213004 ). Da Computer innerhalb von Firmennetzwerken durch IP-Adressbereiche eindeutig identifizierbar sind, war es für Unruhestifter ein Leichtes, die betroffenen Firmen zu überprüfen und anzuprangern. Dabei ermöglicht youhavedownloaded keinesfalls eine lückenlose Überwachung des BitTorrent-Verkehrs.

"Die Gesetzeslage erfordert eindeutige Beweise. Das heißt, dass auch Anti-Piraterie-Organisationen ab und an zu Testzwecken geschützte Inhalte herunterladen", sagt Ehlers. Im Falle der Hollywood-Studios kann davon allerdings keine Rede sein. Hier haben Angestellte Filme, Serien und Musik heruntergeladen, die von der Konkurrenz produziert wurden. "Dieses Vorgehen ist in diesem Fall rechtlich nur für eigene Produkte gedeckt", so Ehlers. Bei der Suche nach schwarzen Schafen sind Blogger auf eine ganze Reihe von Adressen innerhalb von Firmennetzwerken gestoßen, unter denen größere Mengen an urheberrechtlich geschütztem Material heruntergeladen wurden. Durch die Funktionsweise von youhavedownloaded gibt es zusätzlich eine Dunkelziffer.

Gestohlene Adressen

Die letzten Ziffern der IP-Adressen haben die Aufdecker übrigens geschwärzt, um einzelnen Angestellten Ärger zu ersparen. Außerdem weisen sie darauf hin, dass eine IP-Adresse innerhalb des Firmennetzwerks nicht eindeutig einer Person zuzuweisen ist. Auch von einer Adresse, die der Church of Good zugewiesen werden kann, wurden illegal Inhalte gesaugt. Die Beispiele aus den USA haben auch Blogger aus Holland auf den Plan gerufen. Die konnten prompt BitTorrent-Downloads zu IP-Adressen der holländischen Rechteverwertungsgesellschaft Buma/Stemra zurückverfolgen.

Daraufhin hat die Buma/Stemra eine Presseaussendung herausgegeben. Diese besagt, dass die IP-Adressen von Außenstehenden gekapert worden sind. Das ist technisch durchaus möglich. Auch die betroffenen Hollywood-Studios könnten sich darauf berufen. Das würde allerdings die gängige Praxis der Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen via IP-Adresse in Frage stellen und somit das Vorgehen der Studios als Ganzes.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Markus Keßler
Tel.: +43-1-81140-305
E-Mail: kessler@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|