pte20111214013 in Business

Kleinunternehmer lassen Arbeitsschutz links liegen

Statt Einhalten von Gesetzen hilft aktiv gelebte betriebliche Praxis


Baumverschnitt: Firmen schludern beim Arbeitsschutz (Foto: pixelio.de/Meister)
Baumverschnitt: Firmen schludern beim Arbeitsschutz (Foto: pixelio.de/Meister)

Dortmund (pte013/14.12.2011/11:00) "Hauptsache, wir verstoßen nicht gegen die Gesetze", heißt es aus kleinen Unternehmen, wenn es um Arbeits- und Gesundheitsschutz geht. Trotzdem ist das Wissen um gesetzliche Regelungen und Standards eher gering ausgeprägt: In nur 38 Prozent der Kleinbetriebe finden Gefährdungsbeurteilungen statt, wie sie gesetzlich vorgeschrieben sind. Das zeigt eine Befragung von rund 1.000 geschäftsführenden Personen für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz- und Arbeitsmedizin (BAuA) http://baua.de .

Konzerne haben Ressourcen

Bei den Großbetrieben sieht es anders aus: "Ein Großunternehmen kann es sich leisten, Mitarbeiter für den Arbeits- und Gesundheitsschutz einzustellen oder auf Beratung von außen zuzugreifen", sagt BAuA-Sprecher Jörg Feldmann gegenüber pressetext. Großunternehmen könnten einen Betriebsarzt oder einen Sicherheitsingenieur einstellen, weil für diesen genügend Einsatzstunden anfallen. Die Einsatzzeiten sind gesetzlich geregelt durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung oder das Gesetz über Betriebsärzte und Sicherheitsingenieure.

Konzerne haben sogar mehrere Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte. Kleine Firmen weisen dem Arbeits- und Gesundheitsschutz zwar eine Bedeutung zu, das Wissen um die gesetzlichen Regelungen ist jedoch dünn. Selten wird der Rat externer Experten eingeholt. So handeln die Chefs der kleinen Unternehmen im Arbeitsschutz im günstigsten Fall auf der Grundlage eines begrenzten Basiswissens.

Noch viel Aufklärungsarbeit

Es gibt aber auch Unternehmer, die über ein begrenztes oder geringes Arbeitsschutzwissen verfügen, kaum bis gar nicht handeln und auch keinen weiteren Informationsbedarf sehen. Um Mindeststandards in kleinen Betrieben sicherzustellen, ist Aufklärung nötig. Einfacher als gesetzliche oder theoretische Regelungen sind Beispiele aus der betrieblichen Praxis. "Am besten lerne ich von anderen Betrieben. Wenn ich sehe, wie die das gemacht haben - schön praktisch und nicht so theoretisch", sagt ein Befragter.

Eine Strategie für bessere Arbeitsschutzstandards in kleinen Unternehmen beruht auf praxisnahem Handlungs- und Erfahrungswissen von Unternehmern für Unternehmer. Damit das Wissen für den Ausbau der Zusammenarbeit mit externen Fachkräften genutzt werden kann, muss es jedoch fachgerecht aufbereitet werden. Diese Strategie könnte ein bedarfsorientiertes Handeln im Arbeits- und Gesundheitsschutz kleiner Unternehmen erfolgreicher als bisher machen und die Beschäftigten zum Mitmachen motivieren.

(Ende)
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