pte20111213033 in Business

Staatsverschuldung trübt auch 2012 die Stimmung

Erste Bank: CEE-Region erholt sich besser - Stock Picking bleibt Devise


Aktien-News: 2012 bleibt unbeständig (Foto: pixelio.de/Claudia Hautumm)
Aktien-News: 2012 bleibt unbeständig (Foto: pixelio.de/Claudia Hautumm)

Wien (pte033/13.12.2011/17:00) Die Verschuldungsproblematik bleibt trotz solider Bilanzen und hoher Profitabilität vieler Unternehmen auch 2012 ein dominantes Thema. Zu diesem Schluss kommen Experten der Erste Bank AG http://erstebank.at heute, Dienstag. "Das Handelsvolumen bleibt schwach. Während der ATX im laufenden Jahr negativ verläuft, hat er im historischen wie relativen Vergleich ein attraktives Bewertungsniveau. Für 2012 rechnen wir mit einer zweistelligen Performance", so Fritz Mostböck, Leiter Leiter Group Research bei der Erste Bank, gegenüber pressetext.

Volatilität auf hohem Niveau

Obwohl die Verschuldungssituation auch weiterhin für Volatilität sorgen wird und aktuell bereits über dem historischen Durchschnitt liegt, zeigen sich die Fachleute vorsichtig optimistisch. Denn die Verschuldung der CEE-Länder liegt deutlich unter dem Eurozonen-Schnitt. Die Staatsverschuldung der meisten CEE-Länder liegt unter 60 Prozent. Laut Mostböck wird sich die Konjunktur dieser Staaten somit besser entwickeln als in der westlichen Eurozone.

Schätzungen zufolge bleibt das Wachstum der Eurozone rückläufig. In welchem Umfang, ist allerdings noch unsicher. Selbst in den USA wird mit einem moderaten realwirtschaftlichen Wachstumsniveau gerechnet. "Wichtig ist, dass auch zukünftige Defizite beachtet werden. Dies ist notwendig, um Wachstum zu generieren. Viel zu sparen bringt nichts, wenn es kein Wachstum gibt, wie man in Griechenland feststellen kann", sagt Mostböck.

Leitzinssenkung wahrscheinlich

Während Griechenland das geringste Wachstum aufweist, steht die Türkei mit einem BIP-Wachstum von 2,3 Prozent positiv da. Vergleicht man den europäischen und amerikanischen Aktienmarkt, so sollten beide Märkte stabil bleiben bzw. sich wieder stabilisieren. Die Performance-Erwartungen sind in den USA hingegen höher als in Europa. Während die Leitzinssenkung in Europa noch weiter nach unten gehen kann, ist die Senkung in den USA eingeschränkt. "Sollte es 2012 zu einer weiteren Leitzinssenkung kommen, dann wieder um 25 Basiszinspunkte."

Dem Erste-Bank-Ökonom nach herrscht derzeit ein Vertrauensverlust vor, der sich auch 2012 nicht abschwächt. Volatilität, Unsicherheit und Panik bleiben demnach die Schlagwörter. Mit Blick auf die globale Verschuldungskrise wird 2012 mit einer Gesamtverschuldung bis zu 84 Prozent und drei bis vier Prozent Defizit gerechnet. "Das Maastricht- Kriterium von 60 Prozent Gesamtverschuldung und drei Prozent Defizit kann man in der Pfeife rauchen. Die interessieren niemanden mehr", stellt Mostböck klar.

Aktien bleiben weiter attraktiv

Günther Artner, Leiter des Erste Group Aktienresearch, sieht vor allem AMAG, Austrian Post, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Lenzing und Semperit als interessante Investitionsziele. Zudem seien auich Öl- und Gasunternehmen ein interessantes Thema für Anleger. Denn während der Wirtschaftsabschwächung ist der Ölpreis hoch. Zudem ist der Dollar gestiegen, was für Konzerne wie die OMV ein günstiges Umfeld ist.

Ausgehend von den Analysen lohnt sich jedoch auch der Einstieg bei Unternehmen wie Polytec, RHI und voestalpine. Nicht in Vergessenheit geraten sollten auch Banken wie die Raiffeisen, betont Artner. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sie ein Mindestkapital gemäß EBA von neun Prozent erreicht. "Sobald es absehbar ist, dass man die Kapitalerfordernisse erfüllt und sich die Wirtschaft wieder erholt, wird man mit Aktien zumindest temporär wieder verdienen können. Langfristig werden aber die Gewinne schwächer sein als vor der Krise", erklärt Artner.

(Ende)
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